Kultusminister Alexander Lorz in Willingen zu Besuch

VON WILHELM FIGGE

Einen warmen Empfang mit freundlichen Grüßen und selbst gebackenen Plätzchen bereiteten Uplandschüler dem Kultusminister Alexander Lorz. Foto: wilhelm figge

WLZ, 03.12.2022: Willingen – Kultusminister Prof. Dr. Alexander Lorz (CDU) hat die Uplandschule Willingen besucht, deren Status nach den Wirren um das vermeldete Ende des Bundesstützpunkts Ski nordisch in Zweifel gezogen wurde. Nach einem Rundgang und Gesprächen mit den Beteiligten bekräftigte er: „Eine Entscheidung über den Bundesstützpunkt entscheidet nicht über den Fortbestand der Schule.“
Dass die Einstufung als Bundesstützpunkt wegfallen sollte, habe bei der Landesregierung Besorgnis ausgelöst, auch wenn ihre Haltung zur Schule davon unabhängig sei. Dass die Einstellung von Bund und Land wieder zusammenpasse, nachdem das Bundesinnenministerium seine Entscheidung revidiert hat, erleichtere die Lage dennoch, erklärte Lorz vor einer Versammlung aus Lehrern, Schülern, Elternvertretern sowie Repräsentanten von Politik und Verwaltung.
„Das soll so bleiben und wird hoffentlich von niemandem mehr in Frage gestellt“, erklärte er. Auf die Uplandschule als eine von nur zwei Eliteschulen des Sports in Hessen sei das Land stolz, erklärte er und hält in einer Pressemitteilung fest: „Wir als Landesregierung bekennen uns dauerhaft zum Spitzensport und schulischen Talentprogramm im Upland.“
Willingen sei ein herausragender Standort für die Förderung hessischer Talente im Skisprung, Biathlon und Skilanglauf, führte Lorz bei einem Gespräch mit Schulleiterin Barbara Pavlu weiter aus. Dazu teilt er mit: „Als Land unterstützen wir die Uplandschule deshalb durch die Bereitstellung von zwei Lehrertrainer-Stellen intensiv in dem Bemühen, die sportliche und schulische Entwicklung junger Talente in Einklang zu bringen. Bei dem heutigen Besuch wurde deutlich: Schule und Landespolitik ziehen an einem Strang, wenn es um den Fortbestand der Spitzenförderung an der Uplandschule geht.“
Sport ist derweil nicht das einzige, wie er gegenüber den Gästen hervorhob: „Die Uplandschule ist etwas Besonderes mit einem besonderem Geist.“ Von Grundschule bis Abitur käme alles zusammen. Er verwies auch auf die vielen Geflüchteten, die integriert werden: „Es ist bezeichnend, mit welcher Selbstverständlichkeit das hier gehandhabt wird.“
„Vielfalt und Individualität: Das ist es, was die Uplandschule prägt“, hatte Schulleiterin Barbara Pavlu erklärt und auch auf das Engagement unter dem Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ verwiesen. Das alles funktioniere so gut, weil es ein „kleines, feines System“ sei und jeder Lehrer wisse, welchen Schüler er vor sich habe.
Eric Müller ergriff für die Schülervertretung das Wort: Von der Grundschule bis hin zum Abitur an die gleiche Schule gehen zu können, sei vielen wichtig. Und: „Wir haben hier die unterschiedlichsten Klassen und Menschen.“ Diese würden auch unterstützt, ein Beispiel seien Pläne für Umkleiden für Schüler nach einem Coming-Out. Er hätte als Rhenaer auch nach Korbach zur Schule gehen können, sich wegen vieler Argumente aber bewusst für Willingen entschieden.
In der anschließenden Sitzung wurde thematisiert, dass die Schülerzahlen steigen und die Uplandschule geografisch eine notwendige Fläche abdecke, resümiert Barbara Pavlu. Sie fasst die Gespräche mit Vertretern von Ministerium und Schulträger so zusammen: „Es gibt keinen Zweifel am Fortbestand der Uplandschule.“

Ministerium nimmt Erfolge in Willingen wahr

Die Uplandschule ist seit 2007 „Eliteschule des nordischen Skisports“, ein Verbundsystem von Schule, Internat und Verein. Besonders talentierte Schülerinnen und Schüler erhalten eine umfassende sportartspezifische Ausbildung mit dem Ziel, die Qualität der Ausbildung zu verbessern und möglichst viele der geförderten Kinder und Jugendlichen in pädagogischer Verantwortung in den Landeskader des Hessischen Skiverbands zu überführen. „In Willingen wird dieses Programm sehr erfolgreich umgesetzt, da mit Schule, Internat und leistungsstarken Vereinen sehr gute Rahmenbedingungen vorhanden sind“, erläutert Alexander Lorz dazu.  red