„Jugend trainiert für Olympia” in Willingen läuft dieses Jahr etwas anders
VON WILHELM FIGGE

WLZ, 03.10.2020: Willingen – „Der Weg zu Olympia Ringt bei den ganz Kleinen an”, sagt Monica Gerstengarbe-Lazarut. Und sie muss es wissen: Als Skiläuferin war sie 1998 selbst in Japan dabei. Die Grundschüler, die tuschelnd und tobend in die Sporthalle kommen, haben da vielleicht noch keine Ziele, als Erstklässler haben sie die große Sporthalle bislang noch gar nicht genutzt. Aber die Lust am Sport kann ja noch kommen. Genau darum gibt es ja die Aktion „Jugend trainiert für Olympia”. Dieses Jahr läuft sie wegen Corona etwas anders. Wettbewerbe mit Kindern aus mehreren Klassen Sind nicht möglich, erklärt Lehrertrainer Jörg Gerstengarbe. Also treten sie einzeln an. Um das zu schaffen, konzentriert sich die Schule auf die Grundschüler: „Die Sind die Zukunft für ,Jugend trainiert”‘. Olympia findet in ganz verschiedenen Städten in aller Welt statt – so wie die Sporthalle sah aber noch keine aus: Mit Planeten und Sternen ist sie geschmiickt. Das ganze wird als Reise zum Planeten „Sporticus” gespielt. Reifen zum Durchsprüngen Sind als die „Ringe des Saturn” gekennzeichnet, Stellen zum Durchkriechen sollen vor der 6000 Grad heißen Sonne abschirmen, balanciert wird über die blaue Gashülle der Uranus – eigentlich die dicken Matten, falls wer das Gleichgewicht verliert. Die Klasse 1b hat Spaß, als Lehrerin Inga Schneider sie auf die Reise schickt. Aber darüber hinaus sollen die Stationen auf Herausforderungen vorbereiten – die des Wintersports. Sich vom Seil schwingen Oder aufgestellte Bänke runterrutschen? Das braucht Mut und Körperbeherrschung, Voraussetzungen für das Skispringen. Sicheren Schritts von Matte zu Matte hüpfen und sich richtig anstrengen? Das muss jeder Langläufer beherrschen. Etwas direkter fällt die Vorbereitung auf den Wintersport beim „Asteroiden-Schießen” auf. Die Kinder kriegen ein Lasergewehr in die Hand – nicht wie in „Star Wars”, sondern eines, dessen Lichtstrahl vom Ziel registriert werden kann. Michael Schulenberg und Lars Wiegand erklären den Mädchen und Jungen, wie sie sich wie richtige Biathleten hinlegen. Als Hilfestellung können sie den Lauf des Gewehrs auf großen Klötzen ablegen. Wenn sie treffen, leuchtet das Ziel auf. Erst einmal passiert das aber sehr selten. „lst das vielleicht ein bisschen zu schwer?”, fragt Marie zweifelnd. Besser läuft es bei Fabian, der schon mal geschossen hat: „Erst hat es nicht geklappt”, schildert er. Aber dann habe er sich und das Gewehr etwas anders hingelegt: „lch hab gesehen, dass das Ziel aufleuchtet und es jetzt klappt”, berichtet er. Und auch bei den anderen Iohnt es sich, es mit Ruhe noch mal zu versuchen, auch Marie freut sich über ihren Treffer. Am Ende ist die Reise zum Planeten „Sporticus” ein Erfolg. Inga Schneider zeichnet alle mit Urkunden als „Astronauten” aus. Auch wenn keiner je bei Olympia antreten sollte: „Es ist immer wichtig, ein Ziel zu haben – nicht nur im Sport, auch im Leben”, erklärt Monica Gerstengarbe-Lazarut. Eindruck gemacht hat die Aktion schon mal: „Schade, dass es jetzt schon vorbei ist”, sagt Marie. Die Lehrerin verspricht: „Wir machen im Sportunterricht noch Viel mehr.”

Eine Übersicht über die Talentsichtung im Skisport der Uplandschule finden Sie hier.