Vom 10. bis zum 13. August fand die Fortsetzung des Sportangebots an der Biathlon-Arena in Willingen unter Leitung der Lehrertrainer Monica Gerstengarbe-Lazarut und Michael Schulenberg von der Uplandschule statt. Stand in der ersten Woche der Sommerferien beim 1. Sportcamp noch vornehmlich die Verbesserung der allgemeinen Kondition und Übungen mit Inlinern und Fahrrad im Vordergrund so ging es nun um speziellere Trainingsformen für den Skisport.
Auf den Skirollern, dem wichtigsten Sommer-Trainingsgerät der Skisportler, galt es die verschiedenen Lauftechniken zu erproben und natürlich gezielt zu verbessern.
Außerdem freuten sich die teilnehmenden Kinder sehr darüber, den Biathlon-Sport nun mit Laser- und Luftgewehr selbst einmal richtig erfahren zu dürfen.
Das neue Schuljahr startet an den Schulen mit regulärem Unterricht unter Vorgabe eines Hygieneplans. So gelten insbesondere für den Sport weiterhin noch gewisse Verhaltensregeln aufgrund der Corona-Pandemie-Bestimmungen. Doch lassen diese Regeln nun schon beinahe normales Sporttreiben zu, besonders draußen an der frischen Luft. Die Vorbereitung auf Wettkämpfe startet für alle Wintersportarten schon früh im Sommer. Somit verbringen Skilangläufer und Biathleten die meiste Trainingszeit auf den Skirollern, mit denen das Skilaufen sehr gut imitiert werden kann. Die Lauftechnik kann mit den mittlerweile technisch ausgefeilten zweirädrigen Rollski praktisch übereinstimmend zur Skitechnik eingeübt werden. An mehreren Stationen wurde unter genauer Vorgabe geübt: Doppelstock in der Ebene, Diagonalschritt an leichter sowie starker Steigung und auch die Abfahrtshocke und Kurventechnik in Abfahrten.
“Die richtige Ausführung der Lauftechnik ist in beiden Stilarten des Skilanglaufens von immenser Bedeutung, um später einmal gute Leistungen im Wettkampfsport erzielen zu können. Die zur Verfügung stehende Kraft und Ausdauer sollte möglichst effizient, aber unter Berücksichtigung individueller Ausprägungen eines jeden Sportlers genutzt werden “, äußert sich Olympiateilnehmerin Monica Gerstengarbe-Lazarut zu den Technik-Übungen. Die spezielle Vorbereitung auf den Biathlon-Sport wurde an drei Stationen durchgeführt: Zielwerfen mit Wurfringen für alle zur Einstimmung, Lasergewehr-Schießen für die jüngeren Kinder und Luftgewehr-Schießen für Kinder ab einem Alter von 11 Jahren. Die Laser- und Luftgewehre sind spezielle Sportgeräte, um den genauen Ablauf einer Serie von Schüssen auf die 5 Biathlonscheiben zu erlernen. Mit ihnen werden auch die ersten Biathlon-Wettkämpfe für Kinder durchgeführt, da der Anschlag und das Anvisieren des Zieles dem des später zu verwendenden Kleinkaliber-Gewehrs schon recht nahe kommt. Die kleinen Biathlonscheiben stehen in einer Entfernung von 10 bis 20 Metern und lösen bei einem Treffer auch automatisch aus.
“Der erste Kontakt mit dem Schießsport stellt eine außergewöhnliche Herausforderung an die Kinder. Ruhe, Präzision sowie die vollständige Konzentration auf das eigene Handeln bringen die Kinder schnell an ihre Grenzen. Hier lernen sie auch Frustrationsbewältigung.” erklären Sportwissenschaftler Monica und Michael. Auch nach einem Misserfolg am Schießstand gilt es voll motiviert weiterzulaufen, um auf der Laufstrecke und beim nächsten Anschlag erneut das Beste zu geben. Leid und Freude liegen beim Biathlon eng beisammen, was aber eben auch den großen Reiz für Aktive und Zuschauer ausmacht.
Die Lehrertrainer sind sich einig, dass der Sport mehr für die Kinder bedeutet als die spontane Freude über einen Erfolg. Tugenden wie Fleiß, Ausdauer und Konzentration auf gestellte Aufgaben werden genauso geschult wie Toleranz und Rücksichtnahme auf andere beim gemeinsamen Training – alles sehr wichtige Eigenschaften, die die Kinder in ihrem ganzen Leben brauchen werden. Getreu der bekannten Redewendung “Mens sane in corpore sano – ein gesunder Geist in einem gesunden Körper” wünschen sie sich, dass der Sport wieder die Wertschätzung erhält, die er in unserer modernen Gesellschaft verdient.
Täglich nahmen ca. 20 Kinder an dem Sportprogramm teil, was in etwa einer ähnlichen Beteiligung wie beim 1. Sportcamp entspricht. Unterstützt wurde das Training dieses Mal zusätzlich von Lehrerin Inga Schneider von der Uplandschule. Die in den 1980 und ’90er Jahren erfolgreiche Weltcup-Biathletin des SC Willingen konnte den Kindern aus ihren eigenen Wettkampferfahrungen praktische Tipps geben und den ein oder anderen wertvollen Kniff insbesondere für die Schießeinlagen geben.
Ergänzt wurde das Sportprogramm wieder durch unterschiedliche Übungen zu Kraft und Koordination, die nun an dem durch den SC Willingen neu aufgebauten Kletter-Parcours absolviert werden konnten.
Und die Staffelspiele mit verschiedenen Aufgaben bildeten meist den Abschluss des Vormittags und die Kinder mobilisierten noch einmal voll motiviert all ihre Kräfte.
Alle Kinder bekamen zur Erinnerung und Anerkennung wieder eine Urkunde überreicht.
Zur Freude aller schaute auch Landestrainerin im Biathlon Susen Fischer vorbei. Sie war begeistert darüber, dass auch bei den Jüngsten Interesse an ihrem Sport besteht und der Nachwuchs mit so viel Engagement dabei ist. “Ich hoffe ich werde das ein oder andere Kind gerne später einmal im Auswahlkader wiedersehen”, so Trainerin Fischer.
Das Angebot Ferien-Sportcamp soll in den Herbstferien fortgesetzt werden. Dazu wird es erneut zu gegebener Zeit einen Aufruf geben. Alle interessierten Kinder, ob mit oder ohne vorherige Erfahrungen oder Sportcamp-Teilnahme werden schon jetzt herzlich dazu eingeladen.
Es freuen sich auf das nächste Mal die Lehrertrainer der Uplandschule Monica und Michael.
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