Uplandschule verabschiedet 22 Abiturienten mit besten Wünschen

VON WILHELM FIGGE

WLZ, 09.07.2022: Willingen – Jahrelang habe er runtergezählt: noch drei Jahre, bis er nicht mehr zur Schule muss, noch zwei, noch eins. Jetzt stehe er da, bekomme sein Abi-Zeugnis und habe ein komisches Gefühl: Nie mehr Fünf-Minuten-Pause, nie mehr Lachanfälle in der letzten Reihe, nie mehr nächtliche Gespräche auf Klassenfahrt. Friedrich Köster sprach bei der Verabschiedung für die Abiturienten, die die Uplandschule hinter sich lassen.
Als die 22 Absolventen in der elften Klasse waren, kam der Lockdown, blickte Schulleiterin Barbara Pavlu zurück. Die 16- bis 19-Jährigen würden auch als „Generation Corona-Kokon“ bezeichnet: Sie entwickelten sich abgeschieden von der Welt, doch werde es im Kokon eng und klebrig – die Schmetterlinge wollten nun fliegen. Sie dankte wie alle Redner Eltern und Lehrern für die Starthilfe.
13 Jahre Schule: „Aus der Perspektive eines jungen Erwachsenen ist das eine ganz lange Zeit, eine gefühlte Ewigkeit“, befand Bürgermeister Thomas Trachte. Das ändere sich in der Zukunft – und die werde spannend: Berufs- und Studienwahl seien ein erster Schritt, der Weg danach sei offen.
Unendlich anhaltende Momente gebe es nicht, hielt Elternbeiratsvorsitzende Anke Keudel fest, die ihre Rede am „Tote Hosen“-Hit „An Tagen wie diesen“ aufhing. Darin gehe es darum, raus zu gehen und mit anderen etwas zu erleben – so entstehe Glück. „Also macht es wie Campino: Raus mit euch!“
Jens Vogel, Dirigent der Schützenblaskapelle, spielte das Stück dann auf der Trompete; Olaf Schillmöller und Paula Saure lieferten später eine Version mit Klavier und Gesang als einen ihrer Beiträge zum Rahmenprogramm. Darin spielte auch Barbara Pavlu „Angel“ von Robbie Williams; und Zweitklässler ließen die Absolventen unter Leitung von Grundschul-Rektor Jörg Fuchs mit einem Lied über die Anfänge im Schreiben, Rechnen und Singen zurück reisen.
Seit diesen hätten sie viel gelernt, befand Eric Müller für die Schülervertretung – und auch Fehler und Peinlichkeiten erlebt: „All diese Schritte haben euch zu den Menschen gemacht, die ihr jetzt seid.“ Sie seien nun gefragt, sagte Dr. Dirk Wilke für den Förderverein. Klima und Frieden bräuchten mehr als den Einsatz der Altvorderen: „Ihr müsst es besser machen als wir.“
Als Hitmix „Das beste aus den 2000ern“ seien sie da auf gutem Wege, ging Tutorin Gabriele Engelberger auf ihr Motto ein – mit Kinderfotos aus der ersten Dekade des Jahrtausends untermalte sie das zur Freude der Gäste in der Aula. „Werden sich unsere Stars auf den Bühnen der Welt behaupten können?“, fragte sie: „Ich meine ja: Sie werden gleich den Grammy holen.“
Letztlich wurde versucht, eine Tradition ins Rollen zu bringen: Steffen Wenig, der Lehrer ist auch Nachtwächter in Korbach, brachte eine Laterne mit: Das „Licht der Erkenntnis“ sollen die Abiturienten an den nächsten Jahrgang weitergeben, der in die Welt hinauszieht.