Diskussionen, Vorträge und eine Preisverleihung beim Tag der Sicherheit
(M)ein Tag in Willingen: Der Jugendkoordinator der Polizei Manuel Luxenburger und Jasmin Sender, Lehrerin an der Uplandschule, übergaben die Siegerurkunden an die Schülerinnen Lina Kerstin Kessler und Freya Biesgen aus der Klasse HR6, die beim Wettbewerb den ersten Platz belegte und 125 Euro Preisgeld bekam. Foto: Stefanie Rösner
WLZ, 09.05.2022:Willingen – Wenn die Gemeinde sicherer werden soll, muss zunächst einmal klar sein, in welchen Bereichen es Probleme gibt und in welchen Situationen sich Menschen unwohl fühlen. Darüber diskutierten am Sonntag Vertreter der Gemeinde Willingen, der Polizei und des Upländer Präventionskreises beim Tag der Sicherheit im Besucherzentrum. Einen spannenden Einblick in das Thema gaben Schülerinnen der Uplandschule, die ihre eigenen Erfahrungen schilderten. So fühlen sie sich abends in ihrem Ort unsicher, wenn betrunkene Männer Kinder ansprechen oder sich teilweise entkleiden, um an einen Baum zu pinkeln. Ihren persönlichen Blick auf die attraktiven Freizeitangebote einerseits und die Schattenseiten des Partytourismus hatten die Mädchen und ihre Mitschüler zuvor in Bildern und Texten illustriert und verfasst. Denn die Uplandschule hatte zu einem Wettbewerb unter dem Titel „(M)ein Tag in Willingen“ aufgerufen. Die Ergebnisse zeigten, wo es Handlungsbedarf gibt. Von „Konfliktsituationen beim Wochenendtourismus“ hatte zuvor schon Bürgermeister Thomas Trachte gesprochen. Es sei ein „großes politisches Anliegen, solche Situationen zu entschärfen, um die Urlaubs- und Lebensqualität in Willingen zu verbessern“. Er verwies auf die wichtige und gute Arbeit der Polizei, die allerdings „absolut unterbesetzt“ sei. Trachte kündigte an, dass die geplante Fußgängerbrücke zwischen dem Parkplatz am Ettelsberg und dem Bahnhof gebaut werden soll – trotz der Finanzknappheit der Gemeinde. „Das Projekt ist wichtig für die Besucherlenkung.“ Er hoffe auf einen Baustart noch in diesem Jahr. Konrad Stelzenbach, Polizeipräsident in Nordhessen, hob hervor, dass Menschen, die sich in ihrem Ort sicher fühlen, auch bereit seien, zur Klärung von Kriminalfällen beizutragen und als Zeugen auszusagen. Er verwies auf die Sicherheitsinitiative „Kompass“ des Hessischen Innenministeriums, an der die Gemeinde Willingen teilnimmt. Anhand einer Bürgerbefragung ist klar geworden, was die Menschen in Bezug auf ihre Sicherheit bewegt. Willingen wird demnächst das Kompass-Siegel erhalten. Tino Hentrich, Polizeidirektor in Waldeck-Frankenberg, betonte, wie wichtig Prävention von Sucht und Gewalt sei. Hier setzt zum Beispiel der Präventionskreis mit der Jugendarbeiterin Jennifer Höblich an. „Kinder und Jugendliche wollen wir so stärken, dass sie gar nicht erst in die Sucht kommen.“ Der „Tag der Sicherheit“ mit Vorträgen und Ständen von Hilfsorganisationen war der Auftakt zu den Upländer Präventionstagen. Das Programm von Montag bis Mittwoch richtet sich vor allem an Kindergartengruppen.
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