WLZ, 08.01.2022: Notschrei/Willingen – Endlich wieder Wettkampfluft schnuppern: Für die Biathleten des SC Willingen ging es zum 3. Deutschlandpokal in den Südschwarzwald. Und für Linus Kesper und Marie Zeutschel war es ein erfolgreicher Starts ins neue Jahr. Ihre Hoffnungen auf einen Startplatz bei internationalen Titelkämpfen bleiben bestehen.
Linus Kesper zeigte im Sprint am gestrigen Freitag bei der Jugend II eine super Leistung: Der 18-Jährige schnappte sich trotz zweier Strafrunden über die 6,9 Kilometer den Sieg im 29-köpfigen Starterfeld. Die Uhr stoppte für ihn nach 18:47,1 Minuten. Im Einzelrennen über 11,5 Kilometer am Donnerstag landete der Willinger auf dem 24. Platz. Überzeugend war die zweitschnellste Laufzeit, allerdings bremsten ihn elf Schießfehler aus. In 40:15,1 Minuten lag Kesper sechseinhalb Minuten hinter Sieger Fabian Kaskel (SC Todtnau). „Beim Schießenhabe ich mich beim Rasten vertan. Da war der Zug dann abgefahren“, sagte Linus Kesper und lobte das Wachsteam Dirk Fischer und Dirk Kramer.
„Es war zwar ein durchwachsener Start mit dem Rennen am Donnerstag, aber der zweite Wettkampf hat dann auch meine Trainingsleistung widergespiegelt. Ich bin zufrieden und gehe zuversichtlich in die nächsten Wettkämpfe“, so Kespers Fazit. Für den 17-Jährigen stehen die Chancen gut, einen Startplatz für die Junioren-Weltmeisterschaft im US-amerikanischen Soldier Hollow Ende Februar zu ergattern.
Auch Marie Zeutschel war am Notschrei, um sich für internationale Startplätze zu empfehlen, denn dieser Deutschlandpokal gilt im DSV als interner Vergleichswettkampf. Die Usselnerin, die voriges Jahr ihren Kaderstatus verlor, zeigte am donnerstag einen super Einzelwettkampf. Über 11,5 Kilometer sicherte sich Zeutschel (38:51,2 Minuten) mit 40 Sekunden Vorsprung den Sieg der Juniorinnen, ließ lediglich beim letzten Anschlag eine Scheibe stehen. Beim Sprint am Freitag über 6,9 Kilometer verfehlte die 21-Jährige allerdings vier Scheiben (1/3) und landete nach 25:25,3 Minuten auf dem elften Rang.
Ob Marie Zeutschel sich mit diesen Leistungen einen Platz für die Europameisterschaft gesichert hat, die vom 17. bis 23. Januar im slowenischen Pokljuka stattfindet, stand gestern noch nicht fest.
Bei den Mädels der Jugend II schnappte sich Marie Hubl vom SC Willingen über die zehn Kilometer des Einzelwettkampfs am Donnerstag nach 36:31,3 Minuten den zehnten Rang. Die Internatsschülerin ließ fünf Scheiben schwarz – im Ziel fehlten ihr 1:51,7 Minuten auf Siegerin. Teamkollegin Lotta Kesper ließ neun Scheiben stehen und wurde nach 39:37,9 Minuten 18. des 26-köpfigen Feldes. Im Sprint schossen Marie und Lotta je fünfmal daneben und wurden 17. bzw. 18. Georgy Langer verbesserte sich nach Platz 25 zum Auftakt am Freitag auf Rang 13. – nur ein Schießfehler statt sieben tags zuvor.
Ole-Einar Saure gehörte im Sprint der Jugend I (6,9 km) zu den besten Schützen im Feld. Im Liegendanschlag blieb der Usselner fehlerfrei, stehend blieben zwei Scheiben schwarz – Platz zehn unterm Strich. Im Einzel erwischte Ole-Einar keinen guten Tag: Nach 13 Fehlern kam er auf Platz 20. Dank des guten Sprintergebnisses hat er sich aber genau wie seine Teamkollegen für den nächsten Deutschlandpokal am 22. und 23. Januar in Oberhof qualifiziert.
Auch Karolin Horchler war am Start. Im Einzel war sie fehlerfrei Siegerin, im Sprint Dritte im Feld der vier Frauen.  frg/schä