Monika Lange-Figge hinterlässt deutliche Erfolgsspuren an der Schule und im Upland
Für die dienstälteste Lehrerin der Uplandschule, Monika Lange-Figge, beginnt ein neuer Lebensabschnitt: Sie wurde nach über 40-jähriger
Tätigkeit im Schuldienst in den Ruhestand verabschiedet.
von Ulrike Schiefner
Willingen. Welch großer Wertschätzung sich Monika LangeFigge erfreut, zeigte sich bei der Feier, an der gestern nicht nur die jetzigen, sondern auch zahlreiche ehemalige Kollegen und Weggefährten sowie frühere Schüler teilnahmen. Schulleiterin Barbara Pavlu wies darauf hin, dass Monika Lange-Figge quasi zum Inventar der Uplandschule gehört habe. Sie zeichne sich durch ihre direkte, konsequente und auch kritische Art aus. Sie sei eine beliebte und geschätzte Kollegin gewesen, die während ihrer langjährigen Tätigkeit wertvolle Impulse gegeben habe.
Die stellvertretende Schulleiterin Ilse Klingenberg würdigte die Geradlinigkeit der frischgebackenen Ruheständlerin, ihren Sinn für Gerechtigkeit, ihr offenes und ehrliches Wesen, ihren Einsatz für die Belange der Schüler und ihr Bemühen, die Kinder und Jugendlichen zu guten Leistungen zu führen. „Monika Lange-Figge hat Erfolgsspuren hinterlassen.“ Für den Personalrat sprach dessen Vorsitzende Stephanie Fecke. Sie betonte, dass die verdiente Pädagogin eine Riesenlücke hinterlasse. „Wir lassen Sie nur ungern gehen.“ Für „supertollen Unterricht“, der ebenso wie zahlreiche Klassenfahrten in Erinnerung bleibe, dankte die Vorsitzende des Schulelternbeirats, Anke Keudel.
Als Sprecher früherer Schülergenerationen erinnerten Anne-Carin Culotta und Jens Kramer an die Zeit, als sie von Monika Lange-Figge unterrichtet wurden und fürs Leben lernten. Der ehemalige Leiter der Mittelpunktschule, Harald Möllmer, warf einen Blick zurück in die 70er-Jahre. „Wir waren alle sehr jung, und Monika war noch jünger. Sie war unser Nesthäkchen“, schmunzelte er. Sie habe sich jedoch schnell behauptet und zu einer gestandenen Lehrerin entwickelt. Er habe sie als faire, hilfsbereite Kollegin und kompetente und verlässliche Partnerin der Schulleitung geschätzt, auf deren Meinung stets Wert gelegt worden sei.
Als „eiserne Lady mit einem großen Herzen“ charakterisierte Lehrer Karl Heinz Kesper seine langjährige Weggefährtin und Kollegin. Monika Lange-Figge warf einen Blick zurück ins Jahr 1975. Nach dem Studium in Gießen und einer kurzzeitigen Tätigkeit in einem Internat in der Rhön trat sie am 27. Februar ihr Referendariat an der damaligen Mittelpunktschule an. Der erste Eindruck an jenem grauen Tag: Ein enges Tal, schmutzige Schneereste am Straßenrand, Nieselregen. „Nichts wie weg!“ Schulsekretärin Anita Kesper geleitete die schüchterne junge Frau zum gestrengen Schulleiter Helmut Kramer. Der besorgte ihr ein winzig kleines, schmuckloses Zimmer. Ihrem schon bald eingereichten Versetzungantrag wurde nicht stattgegeben – und so blieb sie, abgesehen von einem kurzen Intermezzo in Berndorf, der Schule und dem Upland treu. Im Lauf der Jahrzehnte hat sie zehn Klassen als Klassenlehrerin zum Haupt- beziehungsweise Realschulabschluss geführt. Ihr Fazit: „Es war eine schöne Zeit.“ Als einschneidendes Ereignis nannte sie den Zusammenschluss der MPS und des Gymnasiums zur kooperativen Gesamtschule. Aus ihrer Sicht sind die Schulzweige noch nicht gleichberechtigt. Auch dürfe nicht alles dem Sport untergeordnet werden. „Die ganz normalen Schüler aus der Region sind die Hauptklientel der Schule.“ Die Feier wurde musikalisch ausgestaltet von der Lehrerband (Gerald Friedrich, Bernd Schütze, Dr. Michael Berndt, Burkhard Struwe und Christian Röhling) sowie von Harald Möllmer und Klaus Nordheim.
WLZ vom 25.07.2015