Kreativ, kommunikativ, wissensdurstigAbschied aus dem aktiven Schuldienst: Studienleiter Heinz Cremer, der die Uplandschule mehr als 28 Jahre lang entscheidend mitgestaltet und mitgeprägt hat, trat in den Vorruhestand. Von Ulrike Schiefner Willingen. Er kam 1984 aus dem Norden der Republik ins Waldecker Land – „hochgewachsen, gepflegter Bart, Pfeifenraucher, Teeliebhaber”, erinnert sich Schulleiter Norbert Volkwein. Die Pfeife fehlt inzwischen und die Haare sind etwas angegraut.Geblieben sind in all der Zeit Cremers ausgeprägte Kreativität, sein ungestillter Wissensdurst, sein pädagogisches Geschick im Umgang mit Kindern und Jugendlichen und das Interesse am Werdegang der Uplandschule. „Kommunikatives Handeln, die reflektierende Beobachterperspektive, der Diskurs bar jedweder feuilletonistischer Oberflächlichkeit sind Merkmale, die nicht nur seinen Unterricht prägten.” Großes Fachwissen Bei der Feierstunde im Lehrerzimmer der Uplandschule bescheinigte der Schulleiter seinem langjährigen beruflichen Wegbegleiter visionäres Denken, gepaart mit dem Blick für das Machbare. Volkwein bedauerte, „dass mit dem Ausscheiden unseres Kollegen aus dem Schuldienst ein so großes Reservoir an Fachwissen verloren geht”. Ein Blick zurück auf Heinz Cremers Werdegang: Er stammt aus Norden (Niedersachsen). Nach Abitur, Bundeswehr, Studium an der Universität Oldenburg, Referendariat und einer Tätigkeit an der Volkshochschule erfolgte am 1. August 1984 die Einstellung in den hessischen Schuldienst. „Er kam an eine Schule, die zwar klein war, aber erhebliche sportliche Erfolge nachweisen konnte”, so Norbert Volkwein. Die Uplandschule hatte zu der Zeit 298 Schüler – davon 94 in der gymnasialen Oberstufe -, die von 25 Lehrkräften unterrichtet wurden. Für die UPS eingesetzt Er kämpfte mit ums Überleben des Willinger Gymnasiums und setzte sich in diesem Zusammenhang für die Stärkung des Leistungssports an der Schule ein. Er war maßgeblich beteiligt an der Erarbeitung des Schulprogramms und eines Konzepts, das zum Erhalt von Hessens kleinstem Gymnasium samt Mikro-Oberstufe beitragen sollte. Aber diese Hoffnung sollte sich nicht erfüllen. In Willingen kam es zur Bildung der kooperativen Gesamtschule, an der Heinz Cremer das Amt des Leiters der gymnasialen Oberstufe übernahm. „Nun ist es Zeit für ihn, Türen zu finden, die zur Öffnung neuer Horizonte führen”, so der Schulleiter. Heinz Cremer kann Dinge tun, für die er bisher keine Zeit hatte. Dass der Studiendirektor den Jugendlichen nicht nur schulische Themen vermittelt hat, sondern dass ihm auch die Allgemeinbildung am Herzen lag, stellten Sabrina Hack, Franziska Müller, Anika Trachte und Maike Hafels (Q?3) heraus. Empathie und gute Ideen Die stellvertretende Schulleiterin Ilse Klingenberg, die am selben Tag wie Heinz Cremer ihren Dienst an der UPS angetreten hatte, erinnerte an unvergessliche Erlebnisse und an besondere Aktivitäten, beispielsweise bei den Projektwochen. So entdeckte Cremer das Schwarzlichttheater für die Uplandschule und bewies herausragende Kreativität bei der Verdeutlichung der Aussage von Gedichten. Seine Arbeit war geprägt von der Freude am Umgang mit Texten, Empathie, guten Ideen sowie einem hohen qualitativen Anspruch an sich selbst und an die Schüler. „Die Müssen-Phase ist vorbei.” Der Vorsitzende des Schulelternbeirats, Dr. Dirk Bender, wünschte Cremer namens der Eltern alles Gute für die „Dürfen-Phase”. Schulsprecher Julian Schober dankte dem frischgebackenen Vorruheständler für sein Engagement und für die Geduld, mit der er sich stets für die Schülerinnen und Schüler eingesetzt hat. Die Feier wurde von der Lehrerband musikalisch ausgestaltet. Heinz Cremer wies in seinen Dankesworten darauf hin, dass er im Lauf der Zeit viele Erfahrungen gesammelt hat. In ihm ist dabei die Erkenntnis gereift, „dass man sich immer wieder neu erfinden muss und soll”. WLZ vom 2. Februar 2013 |