G9 an der Willinger Uplandschule ab Sommer auch für die jetzigen fünften und sechsten Gymnasialklassen Die Uplandschule kehrt zu G9 zurück. Nicht nur die neuen, sondern auch die jetzigen fünften und sechsten Gymnasialklassen genießen mit Beginn des neuen Schuljahrs die Vorzüge der verlängerten Gymnasialzeit. Von Ulrike Schiefner Willingen. Wie berichtet, hatten sich die Erziehungsberechtigten der insgesamt rund 100 Kinder, die zurzeit die fünften und sechsten Gymnasialklassen besuchen, im Herbst in geheimer Abstimmung einmütig für die Einführung von G9 ausgesprochen. Genehmigung erteilt Schulleiter Norbert Volkwein bestätigte im Gespräch mit der WLZ, dass inzwischen die entsprechende schriftliche Genehmigung des staatlichen Schulamts in Willingen vorliegt. Die Weichen sind also gestellt. Der Schulleiter der kooperativen Gesamtschule verspricht sich von der Einführung von G9 eine größere Durchlässigkeit von unten nach oben, also vom Realschul- zum Gymnasialzweig. Stärkere Beratung und gezielte Betreuung seien Voraussetzungen, um leistungsstarken Schülerinnen und Schülern den Weg zum höheren Bildungsgang zu erleichtern. Mit Fördermaßnahmen sollen insbesondere auch jene Jugendlichen unterstützt werden, die nach Erlangung des qualifizierenden Realschulabschlusses die gymnasiale Oberstufe besuchen wollen. Norbert Volkwein nennt hier beispielsweise das Angebot von Kompensationsunterricht in den Fächern Englisch und Französisch, um eventuelle Defizite in den Fremdsprachen auszugleichen. „G9 bietet mehr Chancen und mehr Zeit zum erfolgreichen Lernen”, davon ist der Leiter der Uplandschule überzeugt. Die verlängerte Gymnasialzeit biete Gelegenheit zur Selbstbeobachtung und Selbstbeurteilung sowie zum regelmäßigen Lehrer-Feedback und Lernstands-Diagnosen. Sie trage dazu bei, individuelle Lernprozesse zu fördern, eigenständiges Lernen zu forcieren und Schulversagen zu minimieren. Unterrichtsstoff vertiefen Durch intelligentes Üben und einprägsame Beispiele könne der Unterrichtsstoff vertieft und besser behalten werden. „Die Anwendung des Gelernten ist in verschiedenen Kontexten geplant”, so Norbert Volkwein, dem in diesem Zusammenhang auch eine verstärkte kollegiale Kooperation, insbesondere bei Parallelklassen, am Herzen liegt. Der Vormittagsunterricht soll durch das umfangreiche Nachmittagsprogramm der Schule ergänzt werden. Hier können die Schülerinnen und Schüler eine Auswahl treffen, die ihren individuellen Interessen und Neigungen entspricht. „Im Schuljahr 2013/14 stehen drei unterschiedliche Module zur Auswahl”, berichtet der Direktor: Fördern und fordern im sprachlichen und mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich; ein neues integriertes Sportkonzept, das Spaß am Sport, Breitensport und Leistungssport verbindet; und soziales Lernen. „Das Nachmittagsprogramm soll den Schwächeren helfen, bessere Leistungen zu erzielen”, betont Volkwein. Und es soll die stärkeren Schüler noch stärker machen, soll ihnen ermöglichen, Lernprozesse aktiv mitzugestalten und das Kompetenzniveau zu erhöhen. „Es bietet vielfältige Möglichkeiten der inneren und äußeren Differenzierung und unterstützt den verbindlichen Vormittagsunterricht durch stabilisierende Maßnahmen.” Leistungssport und Schule Der Schulleiter weist ferner darauf hin, dass die Anforderungen von Leistungssport und Schule beim verlängerten gymnasialen Bildungsgang besser miteinander vereinbart werden können. Die Vorbereitungen für die Umstellung sind bereits vor einiger Zeit angelaufen; Informationen über das pädagogische Profil zur Einführung von G9 im Schuljahr 2013/14 gibt es im Internet. Die Fachkonferenzen werden jetzt insbesondere für die Jahrgangsstufe 7 Curricula entwickeln. Auch stehen in Kürze Entscheidungen über die Neuanschaffung von Büchern an. WLZ vom 12. Februar 2013 |