14 Absolventen erreichen eine Eins vor dem Komma

„Abi Vegas 2013″: Gabriele Englberger und Georg Geuenich freuen sich mit ihren bisherigen Schülerinnen und Schülern über die nun erreichte „Lizenz zum Spiel des Lebens”, das Abitur.

Der Abi-Jahrgang 2013 bricht alle Rekorde: Nie zuvor gab es an der Uplandschule so viele Abiturienten – „die für unseren kleinen gymnasialen Bildungsgang unfassbare Anzahl von 52 Absolventen”, so Schulleiter Norbert Volkwein.

Von Ulrike Schiefner

Willingen. Im Kurzschuljahr 1966/67 wies das damalige Willinger Gymnasium 47 Schülerinnen und Schüler in der Jahrgangsstufe 13 auf, die zum Abitur geführt wurden. Aufgrund des Doppelabiturs von G8- und G9-Gymnasiasten wurde diese Zahl nun sogar noch übertroffen. Dank an Eltern und LehrerBei  der Entlassungsfeier, die gestern im Willinger Besucherzentrum stattfand, dankte der Direktor allen, die zum Erfolg beigetragen haben: den Eltern, die ihre Kinder begleitet und ihnen den Erwerb des höchsten schulischen Bildungsabschlusses ermöglicht haben; den Kollegen, die in der Mittelstufe Lernprozesse in Gang gesetzt, die Schüler an ein komplexeres Denken herangeführt und somit die Grundlage für ein wissenschaftsorientiertes Arbeiten geschaffen haben; den Kursleiterinnen und -leitern und vor allem auch der neuen Oberstufenleiterin Carmen Wilke, die die Abiturienten zum schulischen Finale begleiteten.
Das große Experiment, G8 und G9 auf dem Weg zum Abitur zusammenzuführen, begann vor drei Jahren. „Es gab Zweifel und Zweifler, die Heterogenität und zentrifugale Kräfte voraussahen, die berechtigterweise davor warnten, dass sich eine Art Zwei-Klassen-Gesellschaft bilden könnte, wobei der fünfjährige Bildungsgang der unterlegene sein werde”, so der Schulleiter. Schüler, Lehrerschaft und Schulleitung stellten sich den Herausforderungen. Dank einer hohen Integrationsleistung wurden alle Absolventen zielgerichtet, planvoll und bewusst auf das Landesabitur vorbereitet, ohne es an Sensibilität für die Einmaligkeit der Situation mangeln zu lassen.

Alle haben bestanden

Besonders erfreulich: Sämtliche Abiturientinnen und Abiturienten haben die Reifeprüfung bestanden, „viele besser als in vorhergehenden Abiturkampagnen”, betonte Volkwein mit Hinweis darauf, dass sogar 14 der bisherigen Schülerinnen und Schüler eine Eins vor dem Komma erreichten.„Eure Köpfe sind vollgepfropft mit Theorien, Begriffen, Formeln und Fachwissen.” Jetzt sei es an der Zeit, durch Erfahrung und Anschauung zur wahren Erkenntnisbildung zu gelangen, meint Norbert Volkwein. Er wünschte den Abiturienten, dass es ihnen gelingt, den Kopf von unnötigem Wissen zu befreien, „damit genügend Platz bleibt, zur wahren Reife der Erkenntnis vorzustoßen.”

Spannende Zeit

„Fleiß und Leistungsbereitschaft zahlen sich aus”, so Erster Kreisbeigeordneter Jens Deutschendorf. Er riet den jungen Leuten, die vor ihnen liegende spannende Zeit mit Mut anzugehen. Er hofft, dass möglichst viele von ihnen nach Studium oder Ausbildung berufliche Perspektiven und Herausforderungen in der Region finden. Namens der Uplandgemeinde gratulierte Bürgermeister Thomas Trachte, der den Absolventen die Erfüllung ihrer Träume wünschte.„Jetzt fängt ein selbstbestimmtes Leben an.”
Der Vorsitzende des Schulelternbeirats, Dr. Dirk Bender, und die Vorsitzende des Fördervereins der Uplandschule, Klaudia Schenk, machten deutlich, dass es sich lohnt, sich anzustrengen und an die eigenen Kräfte zu glauben. Mit Blick auf der Motto des Jahrgangs – „Fabulous Abi Vegas” – wies Schulsprecher Julian Schober darauf hin, dass die Abiturienten den Jackpot geknackt haben. Er wünschte ihnen einen kühlen Kopf – egal, in welchem Casino sie in Zukunft spielen.
Dass auch große Spieler einmal klein angefangen haben, verdeutlichten Gabriele Englberger und Georg Geuenich in der humorvollen Festrede. Sie erinnerten an den Punkte-Poker und freuten sich mit den Abiturienten über die nun erreichte „Lizenz zum Spiel des Lebens”.

Ein Hauch von Wehmut

„Aus Gegenspielern wurden Mitspielern”, zogen Franziska Müller und Christopher Schütz Bilanz. Die Abiturienten räumten ein, dass sie die Uplandschule mit gemischten Gefühlen verlassen: In die Freude mischt sich auch ein bisschen Wehmut.
Die Feier wurde musikalisch ausgestaltet von Olaf Schillmöller (Klavier), Christian Röhling (Geige) und der Lehrer-Band.

Schulleiter Norbert Volkwein ehrt die Jahrgangsbesten: Franziska Müller, Usseln (links im Bild, Traumnote 1,0), Nils Weber, Schwalefeld (1,3) und Jessica Emde, Usseln (1,4).

Präsente für Leistungen und großen Einsatz

Schulleiter Norbert Volkwein überreichte drei Abiturienten der Uplandschule ein Geschenk in Würdigung ihrer ausgezeichneten schulischen Leistung. Franziska Müller bestand die Reifeprüfung mit der Note 1,0; Nils Weber erreichte eine 1,3 und Jessica Emde eine 1,4. Eine Eins vor dem Komma haben außerdem Jennifer Behle, David Höhle, Sohraab Scherzad, Christopher Schütz, Maike Hafels, Christin Wilke, Anika Trachte, Sabrina Hack, Marvin Haller, Manuela Ferola und Niclas Iserlohe.
Einen Preis der deutschen physikalischen Gesellschaft für besondere Leistungen im Fach Physik erhielten David Höhle, Niclas Iserlohe, Maike Hafels, Jessica Emde und Sohraab Scherzad. Für ihre Mitarbeit in der Bücherei wurden Carmen Linke, Eva-Maria Kappelhoff, Julia Wandel, Jennifer Behle und Antonia Göbel geehrt.

Friedrich Behlen (links) und Fritz Wachenfeld-Teschner überreichen den Abitur-Preis des Rotary-Clubs Korbach/Bad Arolsen an Franziska Müller. Fotos: Ulrike Schiefner

Superleistung und soziales Engagement

Ehrung für Franziska Müller, die die Traumnote 1,0 erzielt hat: Der Rotary-Club Korbach/Bad Arolsen verlieh der jahrgangsbesten Abiturientin der Uplandschule den Abitur-Preis 2013. Friedrich Behlen und Fritz Wachenfeld-Teschner überreichten der jungen Usselnerin gestern die mit 500 Euro dotierte Auszeichnung, mit der besonders begabte und vielseitig interessierte Abiturienten gefördert werden. Behlen hob in seiner Laudation Franziskas außergewöhnliche schulische Leistungen und ihr soziales Engagement hervor. So hat sie mit ihrem Klavierspiel regelmäßig die Bewohner des Willinger Seniorenwohn- und Pflegezentrums erfreut. Die Rotarier sind weltweit in ungefähr 160 Ländern vertreten. Sie bemühen sich, in selbstloser Weise überall dort zu helfen, wo Missstände engagiertes Eingreifen erforderlich machen. Sie legen zudem besonderen Wert auf die Förderung von Jugendlichen.

WLZ vom 22. Juni 2013

 

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