Viele gute Wünsche begleiten die Absolventen des Haupt- und Realschulzweigs der Willinger Uplandschule auf ihrem Weg in die Zukunft. Sie wurden am Freitagnachmittag im feierlichen Rahmen entlassen.

Von Ulrike Schiefner

Willingen. Ein bisschen wehmütig war dem Schulleiter schon ums Herz, das gab Norbert Volkwein offen zu. Insgesamt 102 Schülerinnen und Schüler hat die UPS in diesem Jahr verabschiedet – vor wenigen Tagen 52 Abiturienten (die Waldeckische Landeszeitung berichtete darüber), und jetzt 21 Haupt- sowie 29 Realschüler. Zehn von ihnen erreichten den qualifizierenden Haupt-, 16 den qualifizierenden Realschulabschluss.

Die Abschlussfahrt führte die beiden Klassen nach Monaco und in die schönsten Städte der  Côte d’Azur. Nach dem Stress der letzten Monate genossen die Schülerinnen und Schüler dort mildes Klima, mediterrane Vegetation und das Panorama der französischen Seealpen – „einen wahren Kontrapunkt zum Ettelsberg, dem Willinger Permafrost von Weihnachten bis weit über Ostern und der kargen Vegetation unserer Mittelgebirgslandschaft”, so der Direktor.
Er machte allerdings darauf aufmerksam, dass jetzt nicht das mondäne Leben reicher Yachtbesitzer, die ihre schwimmenden Paläste vor der Skyline Monacos geparkt haben, vor den Absolventen liegt, sondern die Zukunft in einem Land, das sie braucht und ihnen recht gute Berufsaussichten bietet.

Potenzial ausschöpfen

Der Schulleiter riet den Absolventen, sich auf den Weg zu machen, ihr eigenes Potenzial zu erkennen und es zum Wohl der Gemeinschaft auszuschöpfen. Er würdigte das Engagement der Lehrer. „Sie haben versucht, Erziehung, Bildung und Lernen unter einen Hut zu bringen.” Sie haben ein Lernklima erzeugt, das Raum bot für Zuwendung und gegenseitigen Respekt. Norbert Volkwein verdeutlichte, dass Wissen allein für eine erfolgreiche Karriere im späteren Berufsleben nicht ausreicht, sondern dass auch Faktoren wie Eigenverantwortlichkeit, Kreativität, Flexibilität, Risikofreude, Teamfähigkeit, Selbstständigkeit und ein gesundes Selbstwertgefühl ins Zentrum der Bildungsarbeit gestellt werden müssen. „Das kompetenzorientierte Unterrichten an unserer Schule hat einige der benötigten Schlüsselqualifikationen, vor allem Handlungs- und Sozialkompetenz, bereits gefördert.”

Die beiden Klassenlehrer Burkhard Struwe (9H) und Karl-Heinz Kesper (10R) warfen einen Blick zurück und nach vorn. Sieben Absolventen der Hauptschule wollen jetzt direkt eine Ausbildung anschließen, die anderen besuchen weiterführende Schulen. Von den Realschülern fangen 14 eine Lehre an, die übrigen drücken ebenfalls weiterhin die Schulbank.

Gute Gemeinschaft

Struwe betonte, dass die bisherigen Uplandschüler die Chance haben, dem Upland ihren Stempel aufzudrücken. Kesper zeigte sich erfreut darüber, dass die Schülerinnen und Schüler im Lauf der Zeit als Gemeinschaft näher zusammengerückt sind. Er lobte insbesondere die Tatsache, dass sie sowohl das Altenpflegeheim als auch das Korbacher Tierheim mit Gaben bedacht haben.

Engagierte Lehrkräfte

Bürgermeister Thomas Trachte würdigte den Schulabschluss als „ersten Bildungserfolg im jungen Leben”. Er wünschte den bisherigen Uplandschülern Glück und Freude auf ihrem weiteren Ausbildungsweg. Das Upländer Gemeindeoberhaupt dankte den „tollen und engagierten Lehrkräften, die mit ihrer Arbeit einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass diese kleine Schule erhalten bleibt”.

„Alle Wege stehen euch offen”, so die stellvertretende Vorsitzende des Schulelternbeirats, Andrea Kesper. Sie verwies auf Politiker, Sportler und Vertreter des Show-Business, die mit dem Haupt- oder Realschulabschluss große Karrieren gemacht haben. Sie hofft, dass die Absolventen  der UPS alles geben, um ihre Ziele zu erreichen und ihre Wünsche und Träume zu verwirklichen.

„Bleibt euch treu und habt Vertrauen in euch selbst”, riet Pfarrer Christian Röhling, der den bisherigen Uplandschülern einen Segen mit auf den Weg gab.  Der stellvertretende Schulsprecher Tobias Wilke wünschte den Entlassschülern, dass sie nach den Sternen greifen, in unbekannte Welten vordringen, sich nicht entmutigen lassen, gegen Probleme und Hindernisse ankämpfen und innovativ und neugierig ihren Weg gehen.

Namens der Abschlussklassen sprachen Christian Backhaus und Jessica Holtel (H9) sowie Marco Frederiks (R10). Für den musikalischen Rahmen sorgten Christian Röhling (Geige), Jutta Kneule (Klavier) und die Rock-AG der Uplandschule unter Leitung von Gerald Friedrich. Die Feier wurde weiter aufgelockert durch eine Dia-Schau.

Die Jahrgangsbesten

Als Jahrgangsbeste wurden Kay Riedl (Klasse 10?R, Notendurchschnitt: 1,9) und Kevin Jenzen (Klasse 9?H, Notendurchschnitt: 2,0) ausgezeichnet.

WLZ vom 1. Juli 2013

 

Kategorien: Archiv