Aschenputtel ist jetzt eine Schönheit

Schlüsselübergabe: Unser Bild zeigt von rechts nach links Architekt Ulrich Egert (Büro Klabunde + Egert), Landrat Dr. Reinhard Kubat und den Leiter der Uplandschule, Norbert Volkwein. Fotos: Ulrike Schiefner

Sporthalle der  Uplandschule eingeweiht · Grundlegende Sanierung für 1,5 Millionen Euro

Dickes Lob für Architekten, Gebäudemanagement und die am Bau beteiligten Handwerker: „Sie haben aus der alten Sporthalle das Beste gemacht”, so der Leiter der Willinger Uplandschule, Norbert Volkwein.

Von Ulrike Schiefner

Willingen. Nach grundlegender Sanierung fand gestern die Einweihungsfeier statt. Die Gäste überzeugten sich davon, dass sich die Investitionen in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro, die im Wesentlichen aus dem Konjunkturprogramm finanziert wurden, gelohnt haben. „Aus dem recht unansehnlichen Aschenputtel ist die Halle nach mehrmonatiger Bauzeit wie ein Phönix aus der Asche zu einer wahren Schönheit mutiert”, betonte der Direktor.

Er sieht in dem Gebäude nun auch einen Trendsetter für andere Teile der Uplandschule, deren Glanzzeiten in die 1960er- Jahre zurückreichen „und die sich nun schamhaft hinter der gelungenen Fassade der Sporthalle verstecken”. Norbert Volkwein würdigte die gelungene Ästhetik bei der Auswahl der Materialien; die geschmackvolle Farbgestaltung innen und außen; die beeindruckende Glasfront mit schick aussehenden vollautomatischen Jalousien; die Neugestaltung von Laubengängen und Schulhof; die harmonische Zusammenarbeit aller Beteiligten und nicht zuletzt das gute Timing. Sein Dank galt den politischen Entscheidungsträgern, aber auch seiner Stellvertreterin Ilse Klingenberg und den Sportlehrern für die Bemühungen, während der Bauzeit einen geordneten Sportunterricht zu gewährleisten.

Der Schulleiter machte deutlich, dass es bei der Ausstattung noch Nachholbedarf gebe, insbesondere aufgrund der Tatsache, dass die UPS große Stücke auf Bewegung setzt. Er hofft, dass die Schule weiterhin attraktiv für Schülerinnen und Schüler – nicht nur aus der Uplandgemeinde – bleibt. „Trotz aller Freude über das Engagement des Schulträgers in den vergangenen Jahren bin ich ein wenig betrübt über die kürzlich gefasste Entscheidung des Kreisausschusses, Fahrtkosten für Rhenaer Schülerinnen und Schüler ab dem kommenden Schuljahr nicht mehr zu übernehmen.”

Handwerker aus der Region

Architekt Ulrich Egert (Korbach) wies darauf hin, dass die Arbeiten zum überwiegenden Teil von Handwerkern aus Wal­deck-Frankenberg ausgeführt wurden, die mit viel Ehrgeiz und Elan an die Aufgabe herangegangen seien. Er überreichte den symbolischen Schlüssel an Landrat Dr. Reinhard Kubat, der ihn an den Schulleiter weitergab.

Dr. Kubat machte deutlich, dass man die Halle heute nicht mehr so bauen würde wie 1975, als der Liter Heizöl zehn Pfennig kostete. Der Mangel an Standards in der damaligen Zeit holt den Kreis jetzt ein. So bildete die energetische Sanierung auch bei der Willinger Sporthalle einen Schwerpunkt. Der Landrat berichtete, dass der Kreis in den letzten zehn Jahren insgesamt rund 160 Millionen Euro für Bau- und Sanierungsmaßnahmen im schulischen Bereich ausgegeben und so dazu beigetragen habe, ein angenehmes Lernumfeld zu schaffen.

„Willingen ist um eine tolle infrastrukturelle Einrichtung reicher geworden”, freute sich Bürgermeister Thomas Trachte. Er betonte, dass die Sporthalle nicht nur von der Schule, sondern auch von den örtlichen Vereinen genutzt wird.

Hörschutz, Sonnenbrille, dicker Mantel: Lothar Albrecht.

Ein Blick zurück

Mit dickem Wintermantel, Hörschutz und Sonnenbrille erinnerte Schulsportleiter Lothar Albrecht an unhaltbare Zustände vor der Sanierung, als die Innentemperatur der Halle im Winter auf acht Grad sank, der Lärm manchmal unerträglich war und die Sonne blendete.

„Die Schule kann den Spaß an der Bewegung jetzt wesentlich besser vermitteln als früher”, erklärte Elternbeiratsvorsitzender Dr. Dirk Bender. Er dankte dem Landkreis für die Investition in die Gesundheit der Kinder. Namens der Schüler sprach der stellvertretende Schulsprecher Marco Frederiks.

Die Feier wurde ausgestaltet von der Rock-AG, den Klassen 4a und 4b, G8 und G9 und der Tanzgruppe, die unter Leitung von Gerald Friedrich, Sonja Schulze, Viola Linke und Renate Schinze musizierten, sangen sowie rhythmische Tänze, Akrobatik und Steppaerobic zeigten.

WLZ vom 13. Dezember 2011

 

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