„Ein Jahrgang, von dem man noch lange reden wird”

WILLINGEN (bk). 21 Schülerinnen und Schüler traten dieses Jahr in Willingen zum Abitur an. Alle bestanden die Reifeprüfung: Sarah Arnold, Eimelrod; Sissy Anna Bach, Rhena; Mirjam Behlen, Willingen; Jana Feuerherm, Schwalefeld; Andrea Gahler, Korbach; Nina Hansmann, Willingen; Jennifer Höblich, Usseln; Xenia Hoppe, Hamburg; Anna-Katharina Kappelhoff, Usseln; Markus Kluschke, Usseln; Johanna Leithäuser, Rhena; Olivia Linke, Willingen; Martina Maywald, Usseln; Claudia Müller, Schwalefeld; Florian Pack, Heringhausen; Varinia Pauli, Giebringhausen; Felix Potthof, Bömighausen; Katharina Peters, Usseln; Katharina Rummel, Schwalefeld; Alexander Schenk, Ottlar; Daniela Vogel, Usseln. (Foto: Ulrike Schiefner)

Gut gerüstet für den Weg in die Zukunft

Schulleiter Norbert Volkwein zeichnete als Jahrgangsbeste Nina Hansmann und Felix Potthof aus, die beide einen Notendurchschnitt von 1,6 erreichten. Auch Sissy Anna Bach hatte eine Eins vor dem Komma (1,9). Katharina Kappelhoff wurde für ihr besonderes soziales Engagement geehrt. Sie war Schulsprecherin der UPS, Kreis- und Landesschulsprecherin, Mitglied der Kreisschülerkommission und aktiv in der Jugendarbeit der evangelischen Kirche. (Foto: Ulrike Schiefner)

WILLINGEN (bk). Schulleiter Norbert Volkwein gab es offen zu: Die Lehrkräfte blickten dem ersten Landesabitur mindestens genau so besorgt entgegen wie die Schüler. Doch dafür gab es eigentlich gar keinen Grund. „Wir haben bewiesen, dass wir es können.“ Alle 21 Abiturienten der Uplandschule bestanden die Reifeprüfung, drei von ihnen sogar mit einer Eins vor dem Komma.
Die Landesaufgaben für das schriftliche Abitur waren zu bewältigen und kaum schwerer, in einzelnen Fächern sogar leichter als die von den Lehrern gestellten Aufgaben in vergangenen Jahren. Die Schüler haben dank intensiver Vorbereitung auch die Präsentationen, zwei besondere Lernleistungen und die mündlichen Prüfungen erfolgreich überstanden. Gestern fand die Entlassungsfeier statt. Sie war geprägt von vielen guten Wünschen, die die jungen Leute auf ihrem weiteren Weg begleiten, und von humorvollen Beiträgen.
Volkwein erinnerte an das gemeinsame Erleben einer relativ langen Schulzeit: an Hoffen und Bangen, das Verarbeiten von punktuellen Niederlagen und vermeintlichen Ungerechtigkeiten, das Besiegen von Zweifeln an den eigenen Fähigkeiten; an die Freude, als Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten zunahmen und sich ein Weltbild formte. Der Schulleiter machte deutlich, dass das Kollegium nicht nur Sachkompetenz vermitteln wollte. Ein wichtiges Ziel war es, die Schülerinnen und Schüler im Verständnis für das seelische und körperliche Wohlbefinden und mit dem notwendigen Gespür für methodisches Geschick auf zukünftige berufliche und gesellschaftliche Herausforderungen vorzubereiten.
„Der Weg zu den Sternen ist steinig“, so Norbert Volkwein. Er ist jedoch zuversichtlich, dass die Abiturienten nicht ins Stolpern geraten – dank ihres Glaubens an sich selbst, an ihre eigene Begabung, verbunden mit der nötigen Disziplin und der Fähigkeit zu Toleranz und wahrer Freundschaft.
Bürgermeister Thomas Trachte machte deutlich, dass auf die jungen Upländer eine spannende Zeit zukommt, in der sie immer mehr eigene Entscheidungen treffen und selbst Verantwortung übernehmen müssen. Er betonte in diesem Zusammenhang noch einmal die besondere Bedeutung der gymnasialen Oberstufe für Willingen. Pfarrer Ulf Weber erinnerte an den Beginn der Schulzeit vor 13 Jahren. In einem feierlichen Gottesdienst wurde den Kindern damals ein Segenswunsch mit auf den Weg gegeben. Er erbat auch für ihre Zukunft Gottes Segen.
„Ihr habt die erste große Hürde des Lebens erfolgreich gemeistert“, betonte die Vorsitzende des Schulelternbeirats, Annegret Behle. Jahrelang haben die Schülerinnen und Schüler das Tor, das in die glitzernde Welt führt, vor Augen gehabt. Jetzt haben sie es erreicht. „Sie haben es selbst in der Hand, was sie aus ihrer Zukunft machen. Das Reifezeugnis eröffnet ihnen alle Möglichkeiten, sich in die Richtung weiterzuentwickeln, die ihren Vorstellungen entspricht.“
Die Vorsitzende des Fördervereins, Klaudia Schenk, zugleich Mutter eines Abiturienten, räumte ein, dass sie von zwiespältigen Gefühlen beherrscht wurde: von Freude und Stolz, aber auch von etwas Wehmut. Sie ist überzeugt davon, dass man an der Uplandschule noch lange von diesem Jahrgang reden wird. Denn er hatte verschiedene Besonderheiten aufzuweisen: Er stellte zwei Schulsprecher, mehrere Leistungssportler und den Bronzemedaillengewinner der Schneeballschlacht-WM. Schulsprecher Bastian Rashek wertete es als gutes Signal für Schule und Schüler, dass alle 21 Absolventen das Zentralabitur bestanden haben. „Ihr wart immer ganz vorn mit dabei – ob in der Schule oder beim Feiern.“
Höhepunkt der Feier war die „Festansprache“. Die Uplandschule hatte keine Kosten und Mühen gescheut und zwei Wahrsagerinnen engagiert: Madame Bernadette und Frau Wilhelmine (im bürgerlichen Leben Carmen Wilke und Birgit Schütz), die höchst individuelle Charakterskizzen der einzelnen Abiturienten aufzeigten und einen humorvollen Blick in die Zukunft warfen, ihnen dabei aber auch einen ernst gemeinten Rat mit auf den Weg gaben: „Geht mit Freude und Geduld an die neuen Herausforderungen.“ Katharina Kappelhoff und Jenny Höblich waren genau so gut drauf. Als Sprecherinnen des Abi-Jahrgangs 2007 ließen sie die Höhepunkte der Schulzeit Revue passieren. Für den musikalischen Rahmen der Veranstaltung sorgten Studienrat Olaf Schillmöller (Klavier), Carolin Bunte (Querflöte) und das Bläser-Ensemble der Schule.

(WLZ vom 23. Juni 2007)

 

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