Am Schluss die Null Gold wert

Auf den letzten Metern zum deutschen Meistertitel: Max Saure vom SC Willingen. (Foto: Christian Kolb)

KALTENBRUNN/WILLINGEN (ni). Sein Ziel war es schon, wirklich damit gerechnet hatte er nicht. Max Saure vom SC Willingen ist deutscher Biathlon-Meister in der Klasse J17, zum Auftakt der Titelkämpfe der Jugend und Junioren in Kaltenbrunn bei Garmisch-Partenkirchen gewann er das Einzelrennen. Die Ottlarerin Karolin Horchler vom WSV Clauthal-Zellerfeld wurde bei der Jugend 18 Zweite.
„Einzelrennen sind meine Disziplin“, freute sich Max Saure, der bereits im Deutschlandpokal in dieser Saison einen Wettbewerb gewonnen hatte und im letzten Jahr nie schlechter als auf Platz drei ins Ziel gekommen war. Dennoch kam sein bislang größter Erfolg etwas überraschend, „da ich vorher erkältet war und Husten hatte“.
Von Beginn an aber lag der 16-jährige Usselner auf den 12,5 km unter den Top 3. Dabei hatte er als Fünfter der 25 Starter nur die Zwischenzeiten eines anderen Mitfavoriten als Richtschnur. Toni Wagler von der TSG Sehma war zwar etwas schneller unterwegs, leistete sich mit sechs Strafminuten aber eine mehr. „Als ich beim letzten Schießen fehlerfrei geblieben bin, da war ich vorn“, erzählte Max, der bis dahin 2-1-2 Fehler mit der viertschnellsten Laufzeit gekontert hatte. Nach 42:07,5, inklusive fünf Strafminuten, hatte er 12,5 Sekunden Vorsprung auf Wagler (42:20,0/6).
Der überragende Läufer Johannes Kühn aus Reit im Winkl (34:13,6), sechs Plätze später gestartet, musste mit elf Fehlern den Titel abhaken und wurde nur Sechster. Bronze holte sich Stefan Bernauer (SC Fröhnd, 42:48,9/3).
Fast auf den Tag genau vor einem Jahr hatte Patrick Wandel im DM-Einzel der J16 triumphiert, diesmal musste der Willinger sich trotz guter äußerer Bedingungen mit Rang 15 zufrieden geben. „Laufen na ja, aber Schießen hat nicht gepasst“, war er nach 47:31,4/9 im Ziel nicht zufrieden. Die Nacht auf Donnerstag hatte er mit Magenkrämpfen im Krankenhaus verbringen müssen, „aber das ist für mich keine Entschuldigung“. Heute im Sprint will er wieder angreifen. Das gilt auch für Teamkollege Dominik Schüßler, der in 48:27,3/10 auf Rang 22 einkam. Dann hofft auch Landestrainer Robert Kabucov, das es am Schießstand besser klappt.
Cindy Bartmann wurde im 13er-Feld der J16 in 47:36,5/6 Achte. Pech hatte Marie Schäfer, die nach dem zweiten Schießen auf die Ersatzwaffe zurückgreifen musste, sich dabei aber beim Austausch nicht ganz regelkonform verhielt und deshalb disqualifiziert wurde.
Mit nur drei Strafminuten, damit der besten Schießleistung der J18, legte Karolin Horchler den Grundstock für Rang zwei. Nach 42:42,8 hatte sie 2:19,5 Minuten Rückstand auf die im 16-köpfigen Feld überragende Läuferin Miriam Gössner (SC Garmisch, 40:23,3/4). Dritte wurde die Winterbergerin Janin Hammerschmidt (43:46,8/6), Maren Müller (52:22,5/7) vom SC Willingen kam auf Platz 15.
Außer Konkurrenz nutzt das SCW-Frauentrio die Titelkämpfe, um weitere Wettkampfpraxis zu haben. Carolin Hennecke setzte sich auf den 12,5 km in 37:21,9/1 vor Steffi Müller (40:58,4/3) und Nadine Horchler (45:53,3/5) durch.

(WLZ vom 23. Februar 2008)

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