BIATHLON Linus Kesper gewinnt Sprint, Marie Hubl und Jette Engelhard Neunte

WLZ, 16.01.2024: Oberwiesenthal – Vom Winde verweht war der dritte Deutschlandpokal der Biathleten vergangenes Wochenende in Oberwiesenthal, bei dem der Sprintwettkampf am Sonntag nur als reiner Laufwettkampf ausgetragen wurde, da es zu stürmisch war und selbst die Schießmatten nicht liegen bleiben wollten. Doch das störte Linus Kesper vom SC Willingen nicht, der sich bei den Junioren den Sieg schnappte.

Allerdings darf sich der 20-Jährige nicht Deutscher Meister nennen, da nur der Einzelwettkampf vom Samstag zu den Deutschen Meisterschaften zählt, der Sprint und die Staffeln werden voraussichtlich im März in Oberhof nachgeholt. Über die 15 Kilometer im Einzel am Samstag lief Linus Kesper nach 43:57,8 Minuten auf den vierten Platz. Im ersten Liegendanschlag ließ der 20-Jährige drei Scheiben stehen, dann folgten zwei fehlerfreie Einlagen, bevor er zum Abschluss zwei weitere Fehler schoss. „Mit meiner Laufleistung bin ich sehr zufrieden. Und da es sehr windig war, ist auch das Schießen okay gewesen“, sagte der gebürtige Willinger, der seit April 2023 im Schwarzwald in der Trainingsgruppe von Roman Böttcher trainiert. „Ich war zuletzt vor sieben Jahren in Oberwiesenthal am Start und war positiv überrascht von der Strecke, die hat mir wirklich gut gefallen.“ Den Sieg sicherte sich Elias Asal (Todtnau; 42:47,3/3 Fehler). Linus Vereinskollege Ansgar Klein wurde nach 51:33,2 Minuten und zehn Fehlern 22.

Am Sonntag waren die Sportler auf dem Weg zum Stadion, als der Anruf kam, dass wegen des Sturms nur ein reiner Laufwettkampf möglich sei – und da stand Linus Kesper ganz oben auf dem Podest. Nach 24:05,4 Minuten über die zehn Kilometer war ihm der Sieg bei den Junioren nicht zu nehmen. „Damit war ich zwar bei den harten Bedingungen zufrieden, aber ich hätte auch gern geschossen.“ Ansgar Klein kam nach 24:55,6 Minuten auf einen guten zehnten Platz im 27-köpfigen Starterfeld.

Bei den Juniorinnen über 12,5 Kilometer kam Marie Hubl nach drei Fehlern und 49:02,3 Minuten auf Rang neun. Marlene Fichtner (Traunstein; 44:10,4/3) sicherte sich den Sieg. „Beim Laufen ging leider schon ab der ersten Runde nicht viel, sodass ich mich voll auf das Schießen konzentriert habe“, sagte die 20-Jährige und ergänzte: „Deswegen habe ich auch den Wettkampf am Sonntag ausgelassen, weil vom Laufen her einfach nichts ging.“

„Mein Wochenende lief leider nicht so erfreulich. Den Einzelwettkampf musste ich nach dem dritten Schießen beenden, da ich versehentlich beim zweiten Liegendanschlag auf die Stehendscheiben geschossen habe. Das hat mich enorm geärgert, da ich bis dahin nur einen Fehler geschossen hatte und die Voraussetzungen für ein gutes Rennen gegeben waren“, sagte Rika Schulze, die in der Jugend II (AK 18/19) startet. Über die sechs Kilometer am Sonntag wurde die 17-Jährige nach 21:06,1 Minuten 15. „Damit bin ich nicht zufrieden. Aber ich konnte mit meiner Trainerin Susen Fischer Schwachstellen in meiner Lauftechnik analysieren und daran gilt es jetzt, verstärkt zu arbeiten.“ Es gewann Karla Gehrmann (Bad Säckingen/18:37,9).

Jette Engelhard kam über die zehn Kilometer der Jugend I (AK 17) auf Rang elf. Ihre Zeit: 45:05,4 Minuten. Sieben Scheiben ließ sie stehen und bekam dafür eine Strafzeit von 5:15 Minuten. Der Sieg ging an Hannah Trinkwalder (Oberteisendorf; 40:06,3/3). „Am Samstag lief es läuferisch richtig gut, auch die Skier waren sehr gut. Und auch wenn ich sieben Fehler geschossen habe, war ich insgesamt mit meiner Leistung zufrieden“, sagte die 16-Jährige. Die sechs Kilometer am Sonntag beendete Jette Engelhard nach 20:22,6 Minuten als Neunte. 44,4 Sekunden schneller war Siegerin Leni Schneider (Buchenberg) unterwegs. „Ich hatte mich zwar auf das Schießen gefreut, aber da es am Vortag läuferisch gut lief, bin ich auch mit einem guten Gefühl ins Rennen gestartet und freue mich über den neunten Platz.“

Bei der Jugend I (AK 17) sicherte sich Felix Witten vom VfL Bad Berleburg nach 46:05,1 Minuten den siebten Platz. Acht Scheiben ließ der Sportler, der das Willinger Skiinternat besucht, stehen. Es gewann Julian Schraag (Ulm; 42:25,1/4). Über die 7,5 Kilometer am Sonntag wurde der Internatsschüler nach 21:56,6 Minuten Elfter. Hannes Lipfert sicherte sich den Sieg (Frankenhain; 19:57,3).

Der nächste Deutschlandpokal steht für die Biathleten am 27. und 28. Januar in Clausthal-Zellerfeld an und für Linus Kesper geht’s nur eine Woche später, nämlich vom 1. bis 4. Februar, beim IBU-Junior-Cup im polnischen Jakuszyce weiter.

VON FRIEDERIKE WEILER