Sparkasse Waldeck Frankenberg fördert Uplandschule in Willingen

WLZ, 25.11.2023: Willingen/Korbach – In guter Tradition erhält die Uplandschule in Willingen auch in diesem Jahr wieder eine Förderung in Höhe von 3500 Euro von der Sparkasse Waldeck-Frankenberg.

„Ich habe heute einen besonderen Tag hier in der Runde. Es ist das zehnte Mal, dass ich diesen Scheck überreichen kann und auch das letzte Mal. Meine Pension steht an und diesen immer angenehmen Termin wird in Zukunft mein Nachfolger übernehmen“, sagte Michael Bott, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse.

Die Förderung gehe selbstverständlich weiter, denn diese Unterstützung liege der Sparkasse seit rund 20 Jahren sehr am Herzen. „Gerade wenn um uns herum alles verrückter zu werden scheint, ist es gut, Kontinuität zu erleben. Und dieses Geld ist bestens angelegt. Wir wollen den Menschen fördern, nicht nur den Sportler“, betonte Bott.

Schule und Leistungssport erfolgreich miteinander zu verbinden: Das ist das Ziel der Uplandschule, die als eine von 43 Eliteschulen des Sports in Deutschland anerkannt ist. „Jetzt beginnt die Saison der Schneekilometer, unsere Schüler fahren zu Lehrgängen in die Alpen oder nach Skandinavien, bald auch zu Wettbewerben, “ berichtet Barbara Pavlu, Schulleiterin der Uplandschule.

Natürlich falle dann für sie der reguläre Unterricht aus. Bei mehrtägigen Lehrgängen würden die Schülerinnen und Schüler deshalb von einem Trainer-Lehrer begleitet, der die schulischen Aufgaben während des intensiven Trainings unterstützte, außerdem stünden sie im Onlinekontakt zu Klassenlehrern.

An die jungen Talente des Sports werden hohe Anforderungen gestellt, nicht nur im sportlichen Bereich. Ehrgeiz, Disziplin, Verantwortungsbewusstsein und Beharrlichkeit sind die Eckpfeiler, um Schule und Sport miteinander erfolgreich zu vereinbaren.

Marie Keudel lächelt. Sie weiß, wovon die Erwachsenen sprechen. Die 16-Jährige wechselte vor gut zwei Jahren vom Langlauf, der in ihrer Familie eine lange Tradition hat, zum Biathlon. Schon im vergangenen März, mit noch 15 Jahren, sicherte sie sich beim Deutschlandpokal-Finale den Gesamtsieg der Jugend I. Ihr Tag beginnt, wie für andere Schüler auch, morgens um acht Uhr. Nach dem Unterricht bleibt eine gute Stunde zum Mittagessen, dann geht es los zum Training, ab 18 Uhr kann sie dann Hausaufgaben machen. Manchmal steht auch ein Nachführunterricht an, um durch Lehrgänge oder Wettkämpfe verpasste Unterrichtsinhalte nachzuholen und hin und wieder werden auch zwei Trainingseinheiten angesetzt. Zeit für andere Interessen bleibt wenig.

„Ich vermisse nichts. Ziele zu erreichen ist ein gutes Gefühl“, sagt die junge Willingerin, der deutlich anzusehen ist, dass sie mit diesem ungewöhnlichen Teenagerleben zufrieden ist.

„Man erlebt unterwegs ja auch sehr viel und lernt viele Leute kennen. Ich bin sehr froh, zum Biathlon gewechselt zu haben und freue mich immer mehr mit dem großen Biathlon-Team zusammenzuwachsen. Das Jugendcamp mit Kati Wilhelm hat mir besonders gefallen. Wir haben die Umstellung vom Luftgewehr auf Kleinkaliber trainiert. Nebenbei haben wir viele Geschichten aus dem Sport und rundum gehört. Das war spannend und wir hatten auch viel Spaß“, berichtet sie.

VON BARBARA LIESE

Marie Keudel ist “Eliteschülerin des Jahres”

Zum Ende der Scheckübergabe wurde Marie Keudel noch mit einem besonderen Titel überrascht. Sie wurde als „Eliteschülerin des Jahres“ ausgezeichnet, ein Titel, den die beiden Eliteschulen Willingen und Winterberg gemeinsam vergeben und der die Teilnahme an einem Bundesentscheid möglich macht.

„Das ist eine Auszeichnung, die die erfolgreiche leistungssportliche und schulische Entwicklung anerkennt und hervorhebt“, erklärt Schulleiterin Barbara Pavlu. Sie betont: „Marie ist ein Paradebeispiel. Sie nutzt ihr Talent, sie verfolgt geradlinig ihre Ziele und holt sich, was sie braucht“.

Auf die Frage nach ihrem nächsten Ziel antwortet die so gelobte junge Biathletin ein bisschen schüchtern und leise: „Korea.“ Vom 19. Januar bis 1. Februar 2024 werden, zum ersten Mal außerhalb Europas, in Gangtown in Südkorea, die vierten Olympischen Jugend-Winterspiele ausgetragen. Marie möchte unbedingt dabei sein.

„Es wird sicher schwierig werden“, meint und erklärt: „Bis in den Dezember muss ich mich noch qualifizieren. Wenn ich das geschafft habe, muss ich abwarten, ob ich auch nominiert werde. Ich bin in meinem Sportjahrgang 2006/2007 die Jüngste. Ob ich die Älteren in der Longlist überholen kann, kann ich gar nicht abschätzen. Ich werde es aber probieren und alles tun, um es zu schaffen. Wir werden sehen. Wenn nicht, versuche ich es später noch einmal. Ich hab’ ja noch ein bisschen Zeit. Nächstes Jahr bin ich ja auch nicht mehr die Jüngste.“

Die sympathische und bei allem Erfolg natürliche Biathletin kann jetzt aber sicher sei, dass die Waldecker stolz auf sie sind und ihr die Daumen drücken.  bl