Am 22. Juni besuchten die Klassen G10a, G10b, R10a, R10b und H9 im Rahmen des Religions- und Geschichtsunterrichtes die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald (bei Weimar). In Begleitung von Frau Breyer, Frau Englberger, Herrn Röhling, Herrn Wenig und der Fremdsprachenassistentin Jenna Lewaren fuhren die fünf Klassen um 6 Uhr morgens mit dem Reisebus nach Thüringen.
Um ca. 10:20 Uhr war die Ankunft in der Gedenkstätte, wo die Schülerinnen und Schüler in vier Gruppen aufgeteilt und von professionellen Guides über das Gelände geführt wurden. Die Guides informierten die Gruppen über verschiedene Themen, wobei der Alltag und das Leid der Häftlinge im Konzentrationslager im Mittelpunkt standen.
Die Schüler und Schülerinnen erfuhren, dass nicht nur Juden deportiert worden waren, sondern auch politische Gegner des nationalsozialistischen Regimes, Homosexuelle und sogenannte “Asoziale”. Es war den Guides vor allem wichtig zu vermitteln, dass kein einziger Häftling zu Recht in einem Konzentrationslager gewesen ist. Die Menschen waren willkürlich verhaftet worden.
Die in Buchenwald herrschenden Bedingungen wurden den Schülern durch die Besichtigung des Krematoriums vor Augen geführt. Dort waren die Leichen der Häftlinge unter unwürdigen Verhältnissen verbrannt worden. Auch das Einzelhaftgefängnis, wo die Menschen von der SS misshandelt worden waren, zeugt von unmenschlicher Brutalität und Grausamkeit, die man sich kaum vorstellen kann.
Außerdem befand sich unmittelbar vor dem Lagerzaun ein Streichelzoo als Freizeitbeschäftigung für die SS-Männer und deren Familien. Dass das “normale Leben” vor dem Zaum weiter ging, sollte es den Menschen hinter dem Zaun nur noch schwerer machen. Doch die Häftlinge hatten ihre eigene Art zu zeigen, dass die Nationalsozialisten sie nicht all ihrer Menschlichkeit berauben konnten. Sie zeichneten, schnitzten und sangen miteinander. Besonders bewegend war es, als ein Guide Bilder zeigte, die Häftlinge während ihres Aufenthaltes im Lager gezeichnet hatten.
Nach dem Mittagessen in der Mensa der Gedenkstätte bot sich den Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit, sich in Begleitung der Guides das Gauforum in Weimar anzuschauen. Dies ist ein riesiger Gebäudekomplex, den die Nationalsozialisten vor dem
2. Weltkrieg hatten bauen lassen.
Anschließend fuhr um 16:30 Uhr der Bus zurück nach Willingen ab.
Der Besuch der Gedenkstätte Buchenwald war eine bereichernde und einprägsame Erfahrung, die den Schülerinnen und Schülern bestimmt im Gedächtnis bleiben wird.
(Hannah Köchling, G10b)