JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA Willingen I zum Bundesfinale

Dürfen sich auf das Bundesfinale in Schonach freuen: (von links) Tessa Witzel, Tom Rumpp, Emma Paulus, Felix Rummel, Anna Schennen und Jannis Rummel von der Willinger Uplandschule. Fotos: Friederike Weiler

WLZ, 26.01.2023 – Willingen – Ticket gelöst: Für die Langläufer Emma Paulus, Tessa Witzel, Jannis Rummel, Tom Rumpp, Anna Schennen und Felix Rummel geht es vom 26. Februar bis 2. März nach Schonach zum Bundesfinale „Jugend trainiert für Olympia & Paralympics“.
Das Team I der Uplandschule sicherte sich nämlich am Dienstag beim Landesentscheid in der EWF-Biathlon-Arena auf dem Roth zwischen Willingen und Usseln nach 1:15:18 Stunden den zweiten Platz in der Wettkampfklasse vier – und damit war der Start beim Bundesfinale sicher, für das jeweils die ersten beiden Teams einer Altersklasse qualifiziert sind. Deswegen musste sich die Mannschaft auch nicht ärgern, dass lediglich vier Sekunden zum Sieg fehlten.
„Es ist sehr gut gelaufen“, freute sich die elfjährige Emma Paulus, die in die sechste Klasse geht. Auch ihr Teamkollege Jannis Rummel war sehr zufrieden: „Ich bin gut durch das Rennen gekommen, nur beim Slalom bergab habe ich Zeit verloren.“
Angefeuert wurden die Schülerinnen und Schüler nicht nur von Klassenkameraden, Eltern und Betreuern, auch die dritte und vierte Klasse der Uplandschule aus Willingen und der Diemeltalschule aus Usseln waren an die Strecke gekommen.
Vor allem die Uplandschüler machten gut Stimmung: „Eins, zwei, drei, vier: Willingen gewinnt das hier. Fünf, sechs, sieben, acht, die Gegner werden platt gemacht“ war von allen Seiten zu hören.
Die Wettkampfklasse zwei bis vier hatte 1,5 Kilometer zu bewältigen, für die jüngeren Jahrgänge waren es 600 Meter. Zusätzlich mussten fünf Technikstationen absolviert werden, beispielsweise musste am Hang eine Acht gelaufen werden. Wurde ein Fehler gemacht, gab es eine Zeitstrafe von fünf Sekunden.
Auf Rang vier der Wettkampfklasse vier kam nach 1:17:11 Stunden das UPS-Team II bestehend aus Lisa Tophofen, Eva Kesper, Fynn Müller, Johan und Lina Kesper sowie Keke Zieske. „Es hat Spaß gemacht“, sagte die elfjährige Lina Kesper nach dem Wettkampf.
Sechster wurden Lotta Häußler, Lotta Frese, Aron Schulenberg, Ben Gentsch und Frieda Wieber von der Diemeltalschule in Usseln. Ihre Zeit: 1:18:59 Stunden. „Es lief eigentlich ganz gut, ich fand nur zwei Technikteile etwas kniffelig, nämlich gleich die erste Station, die man umkreisen musste und die Acht am Hang“, sagte Lotta Häußler, die in die vierte Klasse geht. Der Sieg ging an die Vogelsbergschule aus Schotten (1:15:14 Stunden).
Den Sieg bei der Wettkampfklasse fünf sicherten sich nach 1:49:48 Stunden Lotta Witzel, Antonia Baes, Lisa Vogel, Mayra Falk, Malte Gerstengarbe, Lukas Behle und Marlon Wilke von der Uplandschule Willingen. Für das junge Team aus der Grundschule ging es darum, in das Format „Jugend trainiert für Olympia“ hinein zu schnuppen, ein Bundesfinale gibt es für diese Altersklasse nicht. „Es ist richtig gut gelaufen“, sagte Malte Gerstengarbe, der die dritte Klasse besucht und als einziger aus seiner Gruppe in freier Technik am Start war.
Denn die Jüngsten waren ansonsten in klassischer Technik unterwegs, die älteren Schülerinnen und Schüler liefen den Wettkampf in freier Technik.

„Die Messlatte liegt sehr hoch“

Landesentscheid als Pilotprojekt

Willingen war am Dienstag Schauplatz eines schulsportlichen Pilotprojekts: Erstmals traten beim Landesentscheid Skilanglauf nicht nur Schulen aus Hessen gegeneinader an, sondern auch die aus Nordrhein-Westfalen ermittelten ihre Landessieger und kämpften um die Qualifikation für das Bundesfinale.
„Ich bin sehr zufrieden mit dem Ablauf des Wettbewerbs“, sagte Susanne Kienzler-Schlegel, Verbundverantwortliche für den Schulsport Rhein-Main, also vom Ausrichter-Team der hessischen Seite, und ergänzte: „Wir haben mit dem Pilotprojekt versucht, Synergien zu schaffen und Kräfte zu bündeln, und das ist uns sehr gut gelungen.“ Besonderes Lob gab es für die Helfer vor Ort: „Der Ski-Club Willingen hat hervorragende Voraussetzungen für uns geschaffen, sodass eine perfekte Veranstaltung durchgezogen werden konnte. Es haben alle an einem Strang gezogen: Uplandschule, Ski-Club und auch die Gemeinde war sehr aktiv, daher liegt die Messlatte sehr hoch, das war eine super Teamleistung. Wir sind begeistert.“
Der Wettkampf wurde als Techniksprint ausgetragen, bei dem fünf unterschiedliche Stationen wie beispielsweise ein Slalom-Parcours, bewältigt werden mussten. „Wir wollten gern mehr abfragen als das reine Laufen. Daher haben wir auch die Vielseitigkeit und die koordinativen Fähigkeiten geprüft“, sagte Kienzler-Schlegel.
Ihr Kollege von NRW-Seite war ebenfalls sehr zufrieden mit der Veranstaltung: „Es war eine tolle Atmosphäre, es ist alles super gelaufen und dadurch, dass wir die Bundesländer zusammengelegt haben, sind wir auf höhere Teilnehmerzahlen gekommen, was natürlich toll ist und die Schülerinnen und Schüler auch zusätzlich motiviert“, sagte Andreas Schmiegel von der Landesstelle für Schulsport in Nordrhein-Westfalen. „Es ist als Pilotprojekt gestartet, nächstes Jahr sind wir Ausrichter und danach gucken wir, wie es in Zukunft laufen kann. Sinn macht es auf jeden Fall, die Veranstaltung gemeinsam auszurichten.“
Insgesamt waren 20 Teams von zwölf unterschiedlichen Schulen in vier Wettkampfklassen am Start. Im kommenden Jahr soll der Landesentscheid dann auf NRW-Seite ausgetragen werden.  frg

„Hat alles gut geklappt”

Gut 130 Langläufer waren am Dienstag beim Landesfinale „Jugend trainiert für Olympia & Paralympics“ am Start – darunter die achtjährige Lotta Witzel aus Willingen, die die zweite Klasse der Uplandschule besucht und gemeinsam mit ihrem Team den Sieg in der Wettkampfklasse fünf sicherte.
War die Aufregung groß?
Ja, vor allem beim Start. Es war ein komisches Gefühl. Ich war aufgeregt und wusste nicht so ganz, was ich tun muss. Zudem hatte ich Angst, Fehler zu machen oder etwas zu vergessen. Als es dann losging, hat aber alles gut geklappt. Die Stellen, vor denen ich Angst hatte, sie zu meistern, habe ich gut geschafft.
Habt ihr euch besonders auf den Wettkampf vorbereitet?
Eigentlich war alles wie immer, nur der Ablauf ist etwas anders als im normalen Training. Ich mache schon seit dem ich ganz klein bin Langlauf. Für mich war es nur besonders, weil es mein erstes Mal bei Jugend trainiert für Olympia war.
Bist du zufrieden mit deiner Leistung?
Ich weiß nicht ganz, ob ich zufrieden bin, aber ich denke schon. Fast alle Stationen haben gut geklappt. Der Slalom bergab fiel mir etwas schwer, die Kurven haben mir etwas zu schaffen gemacht. Es hat aber Spaß gemacht, dabei gewesen zu sein. nha