Junioren-WM in Zakopane: Michelle Göbels guter Start

Diese Juniorinnen springen für Deutschland in Zakopane (von links) Christina Feicht, Lia Böhme, Anna-Fay Scharfenberg, Michelle Göbel und Pia Lilian Kübler; vorn die Trainer Andre Pschera und Tim Kopp.  Foto: pr

WLZ, 02.02.2022: Zakopane – Einen starken Eindruck hat Michelle Göbel im ersten offiziellen Training für die Junioren-Weltmeisterschaft in Zakopane hinterlassen. Mit 93,5 und 96 Meter erzielte die Skispringerin vom SC Willingen jeweils die fünft- und viertbeste Weite, sie belegte die Plätze sieben und sechs unter 51 Sportlerinnen.
Die Schanze in Zakopane scheint der vor kurzem 18 Jahre alt gewordenen Kaderathletin zu liegen. Beim FIS-Cup erreichte sie Platz neun auf der Anlage, auf der sie auch bereits einen Lehrgang absolvierte. „Unter die Top Ten will ich schon kommen“, sagte sie. Sie möge die Schanze und fühle sich gut.
Am Dienstag war sie beste der fünf Nachwuchsspringerinnen des Deutschen Ski-Verbands (DSV). Ihren Startplatz für das Einzel am Donnerstag (16 Uhr) hat sie schon jetzt sicher. Für das Teamspringen am Samstag müssen sich ihre Kolleginnen noch steigern, auch im Mixed (Sonntag) sollte Michelle Göbel nach dem bisherigen Eindruck dabei sein. „Die Vorbereitung war auf jeden Fall gut, der Trainingsstand hier auch“, berichtete sie.
Im Einzelspringen dürfen vier Teilnehmerinnen pro Nation an den Start gehen, im Training setzten einige noch fünf ein. Heute folgt das zweite offizielle Training, danach müssen die Meldungen erfolgen.
Für die Titelkämpfe in Zakopane waren in Irina Makhinia und Danil Sadreew zwei olympische Medaillengewinner aus dem russischen Mixed-Team gemeldet, das Silber in Peking gewonnen hatte. Sie wurden aber zusammen mit zehn weiteren gemeldeten Springerinnen und Skispringern aus Russland und Weissrussland von den polnischen Verantaltern wegen des Ukraine-Kriegs aus den Startlisten gestrichen.
„Den Konflikt zwischen der Ukraine und Russland bekommen wir auch mit, vor allem weil wir ja auch nicht weit von der Grenze weg sind“, berichtete Michelle Göbel. Der DSV checke jeden Tag die aktuelle Lage, „sodass wir uns wirklich sicher fühlen können“. Für den Ausschluss der russischen Aktiven nannte sie Sicherheitsaspekte. „Deshalb wurden sie unter Aufsicht der Polizei zum Flughafen gebracht und fliegen nach Hause, um dort in Sicherheit zu sein.“
Die Willingerin ist zum dritten Mal bei den Titelkämpfen dabei. Zumindest im Team und vielleicht auch im Mixed hat sie berechtigte Medaillenchancen. Nach den Olympischen Jugendspielen in Lausanne sowie den Weltmeisterschaften in Oberwiesenthal und Lahti bedeutet Zakopane das vierte internationale Großereignis in ihrer noch jungen Laufbahn.
Vor seinem zweiten WM-Start steht Simon Spiewok aus Meinerzhagen. Er hat am Upland-Gymnasium sein Abitur gebaut und ist mittlerweile nach Hinterzarten in die Schwarzwälder Heimat von Stephan Leyhe gezogen. Spiewok ist zuversichtlich: „Ich habe beim FIS-Cup hier einen guten Eindruck hinterlassen“, sagte er. „Wir sind als Team gewachsen und müssen uns nicht verstecken.“ be