Deutschlandpokal: Willinger Biathlet gewinnt Sprint und Verfolgung der Jugend II
WLZ, 22.02.2022: Kaltenbrunn – Starker Auftritt von Linus Kesper: Der Biathlet vom Ski-Club Willingen gewann beim 6. Deutschlandpokal am Wochenende in Kaltenbrunn sowohl den Sprint als auch die Verfolgung seiner Altersklasse. Vereinskollegin Marie Hubl schrammte als Rangvierte knapp an einem Podestplatz vorbei.
Bei der Jugend II erreichte Linus Kesper sein bisher bestes Saisonergebnis: Trotz zweier Fehler im Stehendanschlag sicherte sich der 18-Jährige am Samstag im Sprint über sechs Kilometer nach 18:23,9 Minuten den ersten Platz im 26-köpfigen Feld.
In Abwesenheit der vier deutschen Starter bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Soldier Hollow/USA überzeugte Linus Kesper auch in der Verfolgung am Sonntag über zehn Kilometer. Fünf von 20 Scheiben ließ er schwarz, überquerte aber dennoch nach 26:55,1 Minuten erneut als Sieger die Ziellinie.
Marie Hubl zeigte im Sprint über sechs Kilometer bei der Jugend II eine gute Leistung: Lediglich einmal musste die Internatsschülerin in die Strafrunde abbiegen und wurde nach 21:03,3 Minuten Vierte. Klubkollegin Georgy Langer verfehlte zwei Scheiben und kam nach 23:17,7 Minuten auf Rang 21. Den Sieg sicherte sich Magdalena Rieger vom SC Mittenwald (20:06,9/1 Fehler).
In der Verfolgung über acht Kilometer brachte sich Marie Hubl mit sieben Fehlschüssen um eine gute Platzierung. Immerhin wurde sie in 31:18,5 Minuten noch Achte unter den 20 Starterinnen. Georgy Langer (38:32,3/7) wurde beim Sieg von Alina Nußbicker vom SV Tambach-Dietharz (28:32,8/3) 18.
Auch Juniorin Marie Zeutschel tat sich schwer. Über 7,5 Kilometer unterliefen ihr fünf Fehlschüsse, und sie wurde nach 26:29,9 Minuten 15. des 20-köpfigen Feldes. Es gewann Emily Schumann vom TSV Frankenhain (23:14,2), die einmal in die Strafrunde abbiegen musste. In der Verfolgung über zehn Kilometer klappte es für Zeutschel im Schießstand besser, mit einer Fahrkarte verbesserte sich die Starterin vom SC Willingen nach 38:18,9 Minuten auf Platz zehn. Platz eins sicherte sich die Frankenhainerin Natalie Keller (32:49,1/2).
Schwache Schießleistungen brachten Ole-Einar Saure um ordentliche Platzierungen. Im Sprint der Jugend I über 7,5 Kilometer musste er sieben Strafrunden drehen, in der Verfolgung über zehn Kilometer traf der Willinger zehn Scheiben nicht. In 25:17 Minuten und 41:02,6 Minuten belegte er die Plätze 22 und 21. Erster wurde jeweils Nils Gutmann vom SC Todtnau, obwohl er sich am Sonntag immerhin fünf Schießfehler leistete.
Für die Biathleten geht es am 11. März mit dem letzten Deutschlandpokal der Saison weiter. Am Arber im Bayrischen Wald stehen Sprint, Verfolgung und die Staffeln auf dem Plan. frg
Kesper für Olympic-Festival nominiert
Belohnung für Biathlet des SC Willingen: Start im März in Finnland
WLZ, 24.02.2022: Willingen – Mit der Juniorenweltmeisterschaft sollte es dieses Jahr leider nicht klappen, aber dafür hat sich Biathlet Linus Kesper vom SC Willingen für das European Youth Olympic Festival (EYOF-Spiele) vom 20. bis 25. März 2022 im finnischen Vuokatti qualifiziert, wo die Spiele nach 2001 bereits zum zweiten Mal stattfinden.
Gerade war der 18-Jährige wieder vom Deutschlandpokal aus Kaltenbrunn mit zwei Siegen im Gepäck in der Heimat angekommen, da klingelte sein Handy. „Montagabend hat mein D/C-Kader-Trainer Denny Andritzke angerufen und mir mitgeteilt, dass ich bei den EYOF-Spielen im März dabei bin. Das hat mich natürlich sehr gefreut“, sagt Linus Kesper, der ergänzt: „Denny betreut derzeit die Biathleten bei der Juniorenweltmeisterschaft in Amerika, und daher habe ich mich umso mehr gefreut, dass er mir die Entscheidung persönlich per Telefon mitgeteilt hat. Denn es war auch gar nicht sicher, ob überhaupt ein neues Team nach Finnland fahren darf, oder ob die JWM-Mannschaft auch gleichzeitig an den EYOF-Spielen teilnimmt. Aber nach meinen Ergebnissen vom Wochenende in der Kombination mit der Schießleistung habe ich mir ehrlich gesagt schon Hoffnung gemacht.“ Und die wurde nun erfüllt. Somit geht’s für den Willinger erstmals nach Finnland – gemeinsam mit Leonhard Pfund (SC Bad Tölz), Linus Maier (WSV Aschau) und Paul Günther (SV Frankenhain) wird er im März nach Skandinavien reisen.
Und wie sieht’s mit seinen Zielen aus? „Für Finnland habe ich mir kein Ziel in Richtung Platzierungen gesetzt. Ich will einfach nur gute Rennen abliefern, also mindestens so gut sein wie vergangenes Wochenende.“
Das Ziel der Veranstaltung ist es, die besten europäischen Jugendlichen an die Olympische Bewegung und die Anforderungen des internationalen Spitzensports heranzuführen. Außerdem soll bei den Jugendlichen der Traum geweckt werden, einmal bei Olympischen Spielen zu starten.
Dass er es nicht zur Junioren-WM geschafft hat, hat Kesper bereits abgehakt: „Es sollte eben nicht sein. Ich habe die WM knapp verpasst, was ich auf meine Schießleistung schiebe.“ Denn in der ersten Saisonhälfte war er noch ein aussichtsreicher Kandidat für einen der vier Startplätze in seiner Altersklasse, der Jugend II.
Doch bevor Linus Kesper Mitte März in den Flieger nach Finnland steigt, steht vorher noch vom 11. bis 13. März der letzte Deutschlandpokal an – und zwar im Bayerischen Wald, im Hohenzollern-Skistadion am Arber. Dort stehen ein Sprint, eine Verfolgung und die Staffeln im Plan, die noch ein Teil der deutschen Meisterschaft sind. Gemeinsam mit Finn Luis Tielke (SC Neuastenberg-Langewiese) und Ansgar Klein (VfL Bad Berleburg) vom Westdeutschen Skiverband wird der Gymnasiast an den Start gehen. „Dafür wurde extra ein Antrag gestellt, damit wir eine gemischte Staffel stellen können, die dann trotzdem in die Wertung eingeht“, so Kesper. Und da die Schneesituation derzeit im Upland nicht so gut ist „wir müssen die nächsten Tage mit Cross- und Krafttraining überbrücken“. frg