WLZ, 25.10.2021: Oberhof/Willingen – Wer hätte das gedacht: Stephan Leyhe hat sich nach einem Jahr Wettkampfpause und Comeback erst in diesem Sommer wie 2018 die Silbermedaille bei den deutschen Meisterschaften der Skispringer auf der Normalschanze im Kanzlergrund in Oberhof gesichert.
Besser als der „Hessen-Adler“, der Weiten von 101 und 103 Meter erreichte, war mit 13,3 Punkten Vorsprung nur der Topfavorit und frisch gekrönte „Skisportler des Jahres“ Karl Geiger (105+107,5 Meter); Dritter wurde Constantin Schmid (100+101).
Für Michelle Göbel bedeutete der siebte Platz bei den Frauen mit Sprüngen auf 75 und 80,5 Meter die Goldmedaille bei den Juniorinnen. Die Willingerin sprang aus dem „Weltcup-Gate“ und war mit dem Ergebnis „sehr zufrieden“, mit den Sprüngen („nicht optimal“) aber noch nicht.
Für Stephan Leyhe war Platz zwei ein weiterer großer Schritt in Richtung deutsches Weltcup-Team im olympischen Winter. „Ein guter Abend für mich mit zwei guten Sprüngen im Wettkampf. Mit der Vizemeisterschaft hätte ich vorher nicht unbedingt gerechnet“, strahlte der 29-Jährige. Vor Pius Paschke (5.), Markus Eisenbichler (6.) und Olympiasieger Andreas Wellinger (7.) schob sich überraschend noch Philipp Raimund auf Platz vier.
Der im MDR-Livestream von Gerd Siegmund als mögliche Weltcup-Alternative zum Schwalefelder gehandelte Severin Freund kam auf Platz 13, Richard Freitag auf 17 und David Siegel auf 19.
Bei den Frauen holte sich mit der Oberstdorferin Katharina Althaus (100,5+99,5) ebenfalls die Favoritin den Sieg. Juliane Seyfarth (94,5+99) und Selina Freitag (94,5+96) belegten die Plätze zwei und drei.
Geiger, der im Finale den Schanzenrekord nur um einen Meter verfehlte, holte sich nach 2019 in Klingenthal den zweiten Meistertitel im Einzel. Für seine Vereinskollegin Althaus war es bereits das sechste DM-Gold der Karriere. Im Team-Wettbewerb am Sonntag musste sie sich aber mit Amelie Thannheimer (Bayern I) mit 540,6 Punkten und Platz zwei hinter Thüringen (590,8) mit Luisa Görlich und Juliane Seyfarth begnügen. Bei den Männern gewann das Quartett Bayern 1 (1045,9) mit Pius Paschke, Philipp Raimund, Constantin Schmid und Karl Geiger vor der eigenen zweiten Mannschaft (1009,6).
Für Maike Tyralla (Meinerzhagen) und Michelle Göbel (348,2) im gemeinsamem Team des Hessischen und des Westdeutschen Ski-Verbands reichte es unterm Strich zu Rang sieben.
Die gleiche Platzierung erreichte das Herren-Quartett (818,9) mit Lukas Nellenschulte, Lennart Weigel, Simon Spiewok und Stephan Leyhe. Leyhe (100,5+96), Spiewok (83,5+93), Weigel (87,5+93,5) und Youngster Nellenschulte (77+81) stellten Stützpunkttrainer Heinz Koch zwei Tage nach seinem 60. Geburtstag durchaus zufrieden.
Michelle Göbel kam aus Luke 23 auf 73 und 76 Meter und war wieder beste Juniorin. Ihre 18-jährige Teamkameradin Maike Tyralla, am Vortag Dritte in der Einzelkonkurrenz, landete aus Luke 34 und 31 bei 74 und 73,5 Meter
Am Samstag hatte Lukas Nellenschulte (87,5+88) im Deutschlandpokal der Jugend 17 Platz vier belegt. Seine SCW-Teamkollegen Janne Puk (77,5+81,5) und Robin Kloss (73,5+76,5) belegten die Plätze sieben und elf. be
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