Seit Ende des letzten Jahres befinden sich einige Klassen und Jahrgangsstufen weiterhin vollumfänglich im Distanzunterricht. Die Warnungen, dass sich die Kinder und Jugendlichen zu Pandemiezeiten weniger bewegen und deutlich mehr Zeit vor dem Schreibtisch und Computern im Sitzen verbringen, nehmen zu. Die Kontaktbeschränkungen und Einschränkungen im Vereins- und Mannschaftssportbetrieb reduzieren die sportliche Betätigung zusätzlich.
Um dieser Tendenz entgegenzuwirken und Abwechslung in den Homeschooling-Alltag zu bekommen, stellten sich die Zehnt- und Elftklässler*innen der Uplandschule Willingen im Rahmen ihres Sportunterrichts einer 30-Tage-Fitness-Challenge. Nachdem sich die Klassen zu Beginn des Jahres zunächst theoretisch mit dem Aufbau des menschlichen Körpers und der Muskulatur beschäftigt hatten, dazu eigene Kraftzirkel erstellt und praktisch erprobt hatten, stand in den Wochen vor den Osterferien eine weitere Aufgabe aus dem Kraft- und Fitnessbereich auf dem Programm.
Ihre Sportlehrerin Jennifer Pack stellte den jungen Heranwachsenden mehrere Fitness-Challenges zur Wahl, deren gemeinsame Herausforderung darin lag, sich über einen Zeitraum von 30 Tagen regelmäßig zu bewegen und dabei Umfang sowie Intensität der Übungen sukzessiv zu steigern. Zur individuellen Auswahl standen Challenges verschiedener Schwierigkeitsstufen zu einzelnen Kräftigungsübungen wie Liegestütz, Sit-ups oder der Plank (Unterarmstütz) oder Übungskombinationen mit Schwerpunkten auf einzelne Körperregionen wie bei der Bauch- oder Bein-Challenge. „Bei der Auswahl der Übungen war es mir wichtig, vor allem die Muskulatur in den Fokus zu rücken, die durch unser derzeit noch stärker ausgeprägtes langes Sitzen zur Abschwächung neigt, und das ist vor allem die Rumpfmuskulatur“, erklärt Jennifer Pack. Gleichzeitig sollte aber für möglichst jeden auch etwas Ansprechendes dabei sein, sodass die Motivation entsprechend gewährleistet war. „Einen sportlich ambitionierten 16- oder 17-Jährigen kann ich nur schwer mit einer Bauch-Beine-Po-Challenge begeistern“, fügt sie augenzwinkernd hinzu. So entschieden sich vor allem die Jungen für die Liegestütz-Herausforderung, die Mädchen waren vorrangig bei der Plank- oder Bauch-Challenge dabei.
Die begründete Auswahl, die Eindrücke während der Durchführungsphase sowie die abschließende Reflexion mussten in einem Lerntagebuch festgehalten werden und dienten als Bewertungsgrundlage. In der wöchentlich durchgeführten Videokonferenz tauschten sich die Jugendlichen über ihre Fortschritte aus.
Obwohl nicht alle bis zum Ende durchziehen konnten, fiel das Fazit überwiegend positiv aus. Die Challenge sei eine gelungene Abwechslung zum Distanzunterricht gewesen, befanden Megan und Isabell. Anna war wie ihre Mitschüler stolz, die zum Ende hin immer anstrengender werdenden Aufgaben durchgezogen zu haben. Und auch Tom fand die Erfahrung gut, seine Grenzen auszutesten. André ergänzte: „Für mich war es ein zusätzlicher Ansporn, dass die anderen aus der Klasse auch jeden Tag durchgezogen haben.“ Auch Jennifer Pack zeigte sich mit der Mitarbeit und den Erfolgen ihrer Klassen zufrieden. „Viele haben komplett durchgehalten und Ergebnisse erzielt, die sie vorher selbst nicht für möglich gehalten haben. Die besondere Herausforderung bestand vor allem darin, sich über einen längeren Zeitraum kontinuierlich zur Bewegung zu motivieren. Manche Schüler entschieden sich sogar dafür, mehrere Challenges zu kombinieren.“ Jetzt hoffen aber alle darauf, bald wieder in den Präsenzunterricht zurückkehren zu können. Einige Übungen aus den letzten Wochen wollen die Schüler aber auch weiterhin in ihren Alltag integrieren.

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