Es gibt kein schlechtes Wetter, nur eine schlechte Einstellung dazu!
VON MONICA G.-LAZARUT
Und positiv eingestellt waren beim Willinger Sportcamp vom 4. bis 7. Oktober 2020 alle der vielen Teilnehmer. Schließlich fanden sich an der Biathlon-Arena in Willingen teils bis zu 35 Kinder ein, um an dem Sport-Programm der beiden Lehrer-Trainer Monica Gerstengarbe-Lazarut und Michael Schulenberg von der Uplandschule Willingen dabei zu sein. Mit der passenden Kleidung und dem notwendigen Material der Eliteschule des Sports ausgestattet können Wind und Regenschauer den Spaß am Üben und Bewegen an der frischen Luft nicht trüben.
An zwei Tagen stand zunächst die Verbesserung der Lauftechnik auf Skirollern und Inlinern auf der Skirollerbahn im Vordergrund. Differenziert nach Altersgruppen und den Stilarten Klassik und Skating konnten die Sportler in kleinen Gruppen wichtige Tipps bekommen sich auf den schmalen Rollski zu verbessern. Sehr wichtig ist es, sowohl in den Anstiegen als auch den Abfahrten “eine gute Figur” zu machen. Kleine Wackler gehen einfach dazu, denn keiner ist schließlich auf den schmalen Brettern geboren. Mit der richtigen Schutzausrüstung ausgestattet kann auch bei einem Sturz auf den Asphalt nichts Gravierendes passieren. Ganz im Gegenteil: Die Sportler mussten in ihrem Tatendrang mehr gebremst als angespornt werden und auch die Abfahrten wurden mutig in Angriff genommen.
Um die erlernten Fähigkeiten anzuwenden, folgten dann Staffelwettbewerbe für die einzelnen Altersgruppen, die die Kinder mehr spielerisch als leistungsorientiert an das schnelle Laufen heran führen.
Zusätzlich gab es beim Armbrust- und Lasergewehr-Schießen wieder die Gelegenheit, die eigene Konzentration und Treffsicherheit unter Beweis zustellen. Dabei lernen die Kinder bereits, sich für den richtigen “Schießanschlag” im Biathlon korrekt in Position zu bringen. Die Pfeile bzw. Laserschüsse dabei ins Ziel zu bringen, ist schon eine recht schwierige Aufgabe, die bei Erfolg aber umso mehr motiviert und für weitere Versuche anspornt.
Biathlon macht Spaß, ist aber eine besondere Herausforderung, denn das Zielen auf die Scheiben muss im Wettkampf direkt nach einer anstrengenden Laufrunde erfolgen. Schnelle Erholungsfähigkeit ist eine wichtige Voraussetzung dafür.
Diese und andere wichtige Fähigkeiten wie Koordination und Schnelligkeit wurden an den zwei anderen Tagen auch ohne die Rollski trainiert.
Dazu trafen sich alle im Auslauf der großen Weltcup-Schanze im Strycktal. Nach einer Aufwärmrunde durch den nahe gelegenen Wald erstellten Monica und Michael einen Übungsparcours für Schrittsprünge.
Die Sprünge imitieren den Bewegungsablauf für das Skilaufen in kurzen Anstiegen und erfordern eine vergleichbare Schnelligkeits-Ausdauer. Unterschiedliche Sprungstrecken wurden angelegt, um für jede Altersgruppe die angemessene Beanspruchung zu erreichen.
Im Schatten der riesigen Schanzenanlage macht es den Kindern doppelt Spaß, denn sie wissen ja welch große Sportveranstaltung Jahr für Jahr an dieser Stelle zelebriert wird.
Und schließlich fordert das Gelände auch auf von den Sportlern über die angelegten Treppen erklommen zu werden. Hier ist eine gute Portion Kraftausdauer gefragt, um die 130 Höhenmeter vom Auslauf zum Anlaufturm an einem Stück zu bewältigen.
Insbesondere für die “Kleinen”, die unter 10-jährigen Kinder, ist es schon eine ganz besondere Herausforderung, den Anstieg durchzuhalten. Und zum Abschluss des Tages gratulierten die Trainer allen, den intensiven Sporttag so toll absolviert zu haben. Und ist man einmal richtig in Bewegung gekommen, merkt man gar nicht mehr, dass es auch mal den ein oder anderen Regenschauer gab.
Nur an einem der vier Tage des Sportcamps mussten die Sportler doch in die Sporthalle der Uplandschule ausweichen. Dauerregen und Wind waren zu stark, um draußen ein sinnvolles Programm über mehrere Stunden anzubieten.
So wurde das Training kurzerhand nach drinnen verlegt, wo wiederum die Kondition mit Sprungparcours und Zirkeltraining verbessert wurde. Sehr konzentriert konnte auch wieder das Lasergewehr-Schießen in der kleinen Turnhalle geübt werden. Lehrertrainer Michael gab dann sehr individuelle Hinweise zur Verbesserung der Schießtechnik.
Und natürlich fanden auch Lauf- und Ballspiele großen Anklang bei den Kindern und zum Schluss gab es schließlich die verdiente Anerkennungsurkunde für das Sportcamp.
Alles in allem war es in den Herbstferien ein sehr gut besuchtes Sportcamp. Trotz der guten Akzeptanz sieht Lehrertrainerin Monica noch die Notwendigkeit des Ausbaus von Bewegungsangeboten für Kinder und Jugendliche: “Immer weniger Kinder sieht man draußen beim Spielen, dabei stellt die tägliche Bewegung an der frischen Luft für Kinder eine grundlegende Basis für eine gesunde Entwicklung dar.” In Anbetracht dessen fordern Sportwissenschaftler schon lange die tägliche Sportstunde an den Schulen.
Als Helferinnen waren dieses Mal auch drei ehemalige Schülerinnen der Uplandschule dabei: Nora Wilke, Jessica Keudel und Anabel Wilke. Die Abiturientinnen studieren mittlerweile, sind aber dem Sport und ihren Heimatvereinen SC Usseln und SC Willingen weiterhin verbunden. Danke für eure Mithilfe! Ein besonderes Dankeschön geht an Jörg Gerstengarbe, Lehrer für Mathematik und Sport an der Uplandschule, der selbst als erfahrener ehemaliger Leistungssportler die Betreuung von Teilgruppen übernahm und Tipps und Tricks für die klassische Technik auf Skirollern gab. Seine Meinung: “Liebe Kinder, mit dem richtigen Einsatz und mit Ausdauer könnt ihr tolle Ziele in eurem Leben erreichen.”
Zum Schluss noch ein paar Zitate und Meinungen zum Sportcamp der Beteiligten selbst:
“Ich mag das Sportcamp, da man auch mal andere Leute kennenlernt, außerdem ist das Programm immer unterhaltsam.” Rita
“Das Sportcamp hat allen super gefallen. Die Trainer sind immer für einen da und schließen keinen aus. Es ist einfach wunderbar, dass man diesen Sport in Willingen miterleben darf. Die Freundschaften die durch diesen Sport entstehen sind unzertrennbar, als ich das erste Mal da war wurde ich mit offenen Händen empfangen. Die Gemeinschaft ist einfach top. Es zählt Spaß und härte am Sport!”Finn.
“Ich finde das sehr cool.
Ich gehe so oft wie ich kann zum Trainingcamp hin, weil es sehr Spaß macht und alle haben Spaß und gute Laune.
Ich finde es sehr nett von den Trainern ihre Freizeit dafür zu opfern.
Ich fand cool das wir altersgemäß getrennt wurden.
Aber es hat auch sehr Spaß mit dem kleineren gemacht.
Super Sache das Trainingscamp!
LG und vielen Dank” Lena
“Ich fand das Herbstcamp heute richtig klasse! Man hat viel dazu gelernt und es macht richtig viel Spaß. Es ist genau geeignet für klein und groß und alle kommen gut mit. Ich finde, dass du das Training immer gut und auch abwechslungsreich gestaltest und auf alle acht gibst!
Danke nochmal, für den schönen Tag heute ❤” Klara.
“10 Jahre lang habe ich Langlauf gemacht. Der Sport hat mich charakterlich sehr geprägt. Ich bin selbstständiger geworden, habe früh gelernt Verantwortung zu übernehmen, aber vor allem habe ich gelernt, wie gut es mir tut, sich zu bewegen und draußen an der Natur zu sein.
Meine ehemaligen Trainingspartner gehören heute zu meinen besten Freundinnen. Man verbringt viel Zeit zusammen, unterstützt sich gegenseitig und wird zu einem tollen Team.
Natürlich war die Zeit auch nicht immer einfach – man hat Rückschläge einstecken müssen und aufgrund der Lehrgänge viel Unterricht verpasst hat, welchen man selbstständig nachholen musste.
Trotzdem möchte ich diese Jahre keinesfalls missen und bin sehr dankbar für diese Erfahrung.” Jessica (Helferin)
Es freuen sich auf das nächste Mal hoffentlich in verschneiten Wäldern des Uplands
die Lehrertrainer der Uplandschule Monica und Michael.