Besuch in der Gedenkstätte Konzentrationslager Buchenwald
Eine Exkursion der Jahrgangsstufe 9 der Uplandschule Willingen am 4. Juni 2019
Eine Reise in die deutsche Vergangenheit unternahmen Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 der Uplandschule Willingen. Unter der Leitung von Ekatarina Deschner und Pfarrer Röhling ging es in die Gedenkstätte Konzentrationslager Buchenwald. Vor Ort machten sie sich ein Bild davon, was vor rund 80 Jahren in unserem Land unter nationalsozialistischer Herrschaft geschah. Das Konzentrationslager Buchenwald war kein Vernichtungslager wie etwa das KZ Auschwitz – Birkenau; viele politische Gegner des Regimes aus vielen Ländern Europas und darüber hinaus waren in Buchenwald inhaftiert, wurden zu zahlreichen Arbeitseinsätzen gezwungen – oft in der Rüstungsindustrie. Auch dem Regime unbequeme Kritiker aus den verschiedenen Religionen: Christen und Juden, aber auch Homosexuelle waren im Lager gefangen. Es starben von ihnen rund 56.000 Menschen. Die Schüler stellten sich die beeindruckende Größe eines gut gefüllten, großen deutschen Fußballstadions vor. Ungleich mehr Menschen litten unter den äußerst erniedrigenden Haftbedingungen, innerhalb derer sie unmenschlich gequält wurden. In unmittelbarer Nachbarschaft pflegte die SS ein idyllisches Familienleben samt Streichelzoo und Bärengehege.
Die Gruppe aus Willingen besichtigte auf einem Rundgang durch die Gedenkstätte verschiedene Stationen des Lagers wie den Bunker mit den Arrestzellen und das Krematorium. Ein Film, der Augenzeugen zu Wort kommen ließ und Originalaufnahmen der Zeit zeigte, ließ das Geschehene noch plastischer werden.
Viele Schülerinnen und Schüler zeigten sich im Anschluss an den Besuch tief beeindruckt. Sie begriffen, wozu Menschen in unserem Land zur Zeit der Hitler-Diktatur fähig waren, welches Böse Menschen vollbringen können. Gemeinsam dachten sie darüber nach, was sie tun können, dass so etwas nie wieder geschehen kann. Dabei stellten sie fest, dass es auch heute wieder in unserem Land antisemitische Übergriffe gibt, dass es etwa gefährlich sein kann, eine Kippa zu tragen. Schule ohne Rassismus….dieses Motto kannten sie von der Uplandschule bereits. Aber viele von ihnen fingen an, noch etwas mehr zu begreifen, wie wichtig es auch heute ist, dass Menschen sich für Toleranz einsetzen. Auch wenn der Weg weit war, war es einhellige Meinung, dass die Gedenkstätte hilft, in der Erinnerung an dieses dunkle Kapitel der deutschen Geschichte nicht nachzulassen. Der Besuch war für sie ein Mosaikstein auf dem Weg, die deutsche Vergangenheit besser zu verstehen und dazu, dass Menschen einander durch gute Taten und eine gute Haltung helfen, ihren Beitrag zum Frieden zu leisten.”