Jugendschutz und Sicherheit am PC und im World Wide Web

In der Schule, im Büro oder in der Freizeit, längst sind das Internet und der PC für viele von uns ein fester Bestandteil unseres täglichen Lebens. Aber was wir oft noch als ‚moderne Medien‘ bezeichnen, sind für unsere Kinder der Alltag – sie recherchieren im Internet für die Schule, erstellen Präsentationen am Computer, verbringen Zeit in ‚Chat Rooms‘ oder spielen am Computer. Ein Leben vor diesen oder ohne diese Medien ist für sie unvorstellbar. Aber gerade in diesem alltäglichen Umgang lauern auch alltägliche Gefahren, ob durch Viren oder Trojaner, welche unsere Computersicherheit gefährden, durch ‚downloaden‘ von unerwünschten Programmen oder durch mit Schadsoftware behaftete Websites, durch die ungewollte und oft auch unbemerkte Preisgabe von Daten und persönlichen Informationen und nicht zuletzt durch Kontakte in und über ‚Chat Rooms‘ hinaus.
Auf diesen Seiten möchten wir Ihnen gerne ein paar Verhaltensregeln vorstellen, mit deren Hilfe Sie diesen Alltag für sich und für Ihre Kinder sicherer gestalten können. Diese Regeln sollten nicht als absolute Sicherheit oder absoluter Schutz verstanden werden, aber sie ermöglichen dem gewissenhaften Benutzer ein Mindestmaß an Sicherheit. Aus diesem Grund richten sich die Bemerkungen auf den folgenden Seiten nicht an den Profi oder erfahrene Computerbenutzer, sondern sollen gerade denjenigen unter uns als Hilfe dienen, die im Umgang mit diesen Medien weniger geübt sind. Wenn möglich, geben wir auch Hinweise auf detailliertere Informationen oder verweisen auf Websites, wo diese nachgelesen werden können.
Ein paar allgemeine Verhaltensregeln zu Beginn – stellen Sie sicher, dass Ihre Kinder diese Regeln befolgen. Sprechen Sie mit Ihren Kindern über ihr Verhalten im Internet, über den Gebrauch des Computers und die potentiellen Gefahren bei der Benutzung. Bitte beachten Sie jedoch, dass die folgenden Programme und Hinweise nicht als individuelle Empfehlungen verstanden werden wollen – wie Sie die Sicherheit Ihrer Kinder im Internet und am Computer einschätzen und gewährleisten, ist immer Ihre eigene Entscheidung. Wir möchten Ihnen auf diesen Seiten lediglich verschiedene Möglichkeiten, die aber auch nicht erschöpfend behandelt werden können, vorstellen.

PC:

* Virenscanner und Firewall

Auf jedem Computer sollte ein Virenscanner und eine Firewall installiert sein. Bei Windows XP, Vista und Windows 7 ist die Firewall im Betriebssystem enthalten, muss aber aktiviert werden. Microsoft bietet eine Software mit einem kostenlosen Virenscanner an, die „Microsoft Security Essentials“. Hierbei sollte man jedoch wissen, dass die Security Essentials keinen eigenen Webschutz mitbringen, muss man sich hier auf den Webschutz des installierten Webbrowsers verlassen. Bei Virenscannern gibt es unterschiedliche Produkte: sogenannte ‚Freeware‘, die gewisse Grundfunktionen besitzt und als Download gratis installiert werden kann, wie z.B. AVG Anti-Virus Free 2012. Dieses Programm ist ein guter Viren-Schutz mit sinnvollen Funktionen, bietet aber in der Gratis-Version keinen Schutz vor Phishing- oder Hacker-Attacken. Umfassendere Programme oder ‚Security Suites‘ mit vielen Funktionen, die aber kostenpflichtig sind, sind beispielsweise Norton Internet Security, McAfee Antivirus oder Kaspersky Internet Security. Diese Programme bieten umfassenden Schutz, beanspruchen aber relativ viel der Computerleistung, was besonders bei älteren und langsamen PCs zu einer deutlichen Leistungseinbuße führen kann. Die meisten dieser Programme haben eine installierte Firewall, die vor Angriffen von außen schützt und in der Regel entweder mit der Firewall des Betriebssystems kooperiert oder diese ersetzt. Bitte achten Sie auf jeden Fall darauf, dass die Firewall funktionsfähig und eingeschaltet ist. Die guten kommerziellen Programme ‚updaten‘ sich automatisch über das Internet, so dass ein Virenschutz zu jeder Zeit gewährleistet ist.

* Administrator und Benutzerkonten

Ob Ihr Kind einen eigenen PC zur Verfügung hat oder am PC der Familie arbeitet – achten Sie darauf, dass Sie die Kontrolle über die Benutzung des Geräts und die installierten Programme behalten. Richten Sie den Computer unbedingt so ein, dass Sie als Administrator alleine das Recht haben, Zugriff auf den PC und seine Programme zu kontrollieren und gegebenenfalls zu beschränken. Das bedeutet, dass Sie sich als Administrator anmelden und den anderen Benutzern ein Benutzerkonto zuweisen. Auf diese Weise können Sie die Benutzung des Computers und des Internets steuern und unerwünschte Überraschungen vermeiden. Sie bestimmen, auf welche Programme diese Benutzer Zugriff haben und wie der Computer verwendet werden darf.
Achten Sie unbedingt darauf, dass der Administrator ein eigenes, schwer zu erratendes Passwort besitzt und dieses unter keinen Umständen mit den Kindern teilt. Somit steuern Sie, was die anderen Benutzer am PC tun dürfen (Browsing, downloading, Programme installieren, etc…)
Zusätzlich hierzu gibt es für die unterschiedlichen Betriebssysteme verschiedene Jugendschutz-Programme. Bei Windows Vista und Windows 7 können Sie hierbei auf ein umfassendes Jugendschutzprogramm zugreifen, welches Teil des Betriebssystems und leicht einzurichten ist. Öffnen Sie hierzu den Tab ‚Systemsteuerung‘ und wählen Sie dann das Programm ‚Jugendschutz‘.
Für Windows 7 und Windows Vista: „Windows Jugendschutz“:
Hier können Sie, wenn Sie als Administratorangemeldet sind, andere Benutzer einrichten und deren Zugriff definieren. Die Möglichkeiten reichen von der erlaubten Zeit auf dem Computer, dem Download, dem Spielen von Spielen bis zur Sperrung von ausgewählten Websites. Ein Aktivitätenbericht wird, falls gewünscht und eingerichtet, wöchentlich für jeden Benutzer erstellt. Dieser Bericht kann vom Benutzer nicht manipuliert und nur vom Administrator eingesehen werden.
Außerdem gibt es allgemeine Add-Ons, die mit älteren Betriebssystemen kompatibel sind wie z.B. Procon Latte. Procon Latte ist ein Add-On speziell für Mozilla Firefox, welches die Inhalte des World Wide Web nach vorgegebenen Parametern filtert und somit dem Administrator erlaubt, das Benutzerverhalten gezielt zu steuern.
Internetadresse: http://procon-latte.softonic.de/
Eine weitere, allerdings kostenpflichtige Möglichkeit für den Kinderschutz ist das Programm ‚Salfeld Kinderschutz‘. Es gibt auch kostenlose Versionen dieses Programms, die man bei Computerbild downloaden kann.
Internetadresse: http://www.salfeld.de/lp/kindersicherung-3.html

 

Verhaltensregeln für Kinder und Jugendliche beim Umgang mit dem Internet:

1. Keine Weitergabe von Usernamen und Passwörtern!
2. Einhalten der „Nettiquette“, also keine Beschimpfungen, Cyber-Mobbing, etc…
3. Keine Weitergabe von persönlichen Daten und Fotos, insbesondere nicht bei Social Networks (z.B. Facebook, Wer kennt wen, etc…)!
4. Abschalten von Cookies oder alternativ: Zulassen von Cookies auf Nachfrage
5. Browser-Sicherheit mindestens auf „Mittel“ bzw. „Mittelhoch“ (siehe IE) stellen
6. Browser-Verlauf regelmäßig löschen oder automatisiert löschen (s. Browsereinstellungen)
7. Donwloads von Software nur von seriösen Internet-Seiten (Prüfung!)
8. Bei Eingabe von persönlichen Daten darauf achten, dass diese per SSL (Secure Socket Layer) übermittelt werden (https:// …)
9. Grundsätzlich: Virenscanner und Firewall installieren